Ich bin okay, du bist okay - im Gespräch mit Marion Oberheiden

Shownotes

In dieser Folge spricht Sandra Brauer mit ihrer Kollegin Marion Oberheiden. Sie tauchen tief in die Welt der systemischen Beratung, Therapie und persönlichen Entwicklung ein.

Sie sprechen über biografische Wendepunkte, die Kraft von Krisen und was es bedeutet, mit Herz, Erfahrung und systemischer Haltung zu arbeiten.

Marion teilt ihre bewegenden Erfahrungen als Erzieherin, Mutter und Therapeutin – und warum echte Veränderung immer mit Beziehungsarbeit beginnt. Wir diskutieren, wie Sprache, Resilienz und Offenheit für andere Perspektiven unser Handeln prägen und warum es so wichtig ist, sich selbst treu zu bleiben. Lass dich inspirieren von einem ehrlichen Austausch über Menschlichkeit, Wandel und die vielen Facetten systemischer Prozessbegleitung.

Systemisches Netzwerk

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Systemische Therapie

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Gestalttherapie

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Personenzentrierte Gesprächsführung nach Rogers

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Mentale Erste Hilfe

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Beratung Coaching Therapie - Unser Angebot

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Website Marion Oberheiden

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Transkript anzeigen

00:00:11: Moin moin und herzlich willkommen bei Mindvolution, dem Podcast des systemischen Netzwerks, einem Zusammenschluss systemischer Fachkräfte.

00:00:19: Wir tragen mit Mindvolution dazu bei, dass psychische Gesundheit besprechbar und es selbstverständlich wird, Unterstützung in schwierigen Lebenslagen hinzuziehen.

00:00:28: Du erfährst in unserem Podcast, dass es neben den klassischen Psychotherapie-Verfahren auch weitere Hilfsangebote gibt, die kurzfristig zur Verfügung stehen und zu dem, welche Unterschiede es unter diesen insbesondere auch auf dem Coachingmarkt gibt.

00:00:42: Unsere Gäste innen lassen hinter die Kulissen ihrer beruflichen Praxis blicken und zeigen dir auf, wie Gesprächsprozesse ablaufen und wie wirkungsvoll systemische Prozessbegleitung sein kann.

00:00:52: In Mindvolution erfährst du wie vielfältig systemische Beratung, systemisches Coaching, systemische Therapie und Organisationsentwicklung ist.

00:01:00: Wessen Stimme spricht ihr zu dir?

00:01:02: Mein Name ist Sandra Brauer, ich bin die Gründerin des systemischen Netzwerks und Gastgeberinnen unseres Podcasts.

00:01:07: Viel Freude beim Zuhören!

00:01:10: Juhu, die erste Mindvolution-Podcastfolge nach der Sommerpause.

00:01:13: Die Sommerpause hat ein wenig länger gedauert, als es eigentlich geplant war.

00:01:17: Aber nun sind wir da.

00:01:19: Wer es wir gegenüber von mir sitzt, rein virtuell, meine liebe Kollegin Marion.

00:01:24: Marion, ich freue mich sehr, dass du Lust hast, Teil dieses Podcasts zu sein und heute meine Gäste bist.

00:01:31: Schön, dass du da bist.

00:01:32: Ja, guten Tag, liebe Sandra.

00:01:34: Ich freue mich auch.

00:01:36: Herzlichen Dank für die Einladung.

00:01:39: Sehr gerne.

00:01:40: Und ich habe gerade schon gesagt, ich bin sehr gespannt, was ich heute und wir, also auch die Zuhörenden, neues über dich erfahren.

00:01:47: Und du meintest schon zu mir, so viel neues wirst du gar nicht erfahren.

00:01:50: Und meine Hypothese wäre, das glaube ich nicht.

00:01:53: Das stimmt nicht.

00:01:54: Und ich bin sehr gespannt, ob ich dir noch so das eine oder andere Geheimnis oder vielleicht biografische Element entlocken kann.

00:02:01: Und ich bin sehr neugierig so über das, was du uns heute oder neugierig auf das, was du uns heute erzählen wirst.

00:02:07: Somit schauen wir mal.

00:02:09: Vielleicht magst du gleich zum Einstieg einmal sagen und die Frage kann, glaube ich, ganz intensiv sein.

00:02:15: Wer bist du?

00:02:16: Vielleicht auch, wer bist du als Systemikerin und wie bist du zu dem gekommen, was du heute beruflich machst?

00:02:23: Ja, also ich bin tatsächlich von Grund auf gestartet.

00:02:31: mein erster Ruf erzehren mit Leib und Seele, mit Herz und allem was dazugehört bis meine Kinder kamen.

00:02:42: und da um diese Erfahrung bin ich so dankbar, weil der Mensch beginnt ja immer von Anfang an und das hat mich sehr geprägt in meiner Arbeit und bis heute finde ich diese Kombi ja zu wissen, woher kommen die Menschen Was ist Ihnen alles begegnet?

00:03:06: Welche Erfahrungen haben Sie und gemacht?

00:03:09: Und darauf aufbauend halt eben meine systemische, therapeutische Arbeit ist einfach großartig.

00:03:19: Ja, ich habe dann fünf Kinder gehabt und habe dann natürlich nicht mehr viel als Erzieherin arbeiten können.

00:03:28: Ich war relativ früh auch schon Leiterin einer Einrichtung.

00:03:33: Das konnte ich damals nicht machen.

00:03:35: Ich bin ja schon ein paar Tage älter.

00:03:38: Damals war das unüblich, dass man halbe Tage Leitung arbeitet.

00:03:44: Beziehungsweise, nachher hatte es für mich auch keinen Sinn zu arbeiten in einem, sagen wir mal, fest angestellten Beruf, weil durch die Kinderbedarf ist ja auch relativ viel Flexibilität.

00:03:58: und deshalb ... habe ich dann mich weiter gebildet.

00:04:03: Ich habe wirklich immer weiter irgendwie gearbeitet, gerade erst mal anfangs mit dem Fokus Kind.

00:04:13: Ich habe Eltern-Kind-Gruppen geleitet, ich war eine Erwachsenenbildung tätig, ich habe Eltern Schulungen gemacht, dann bin ich durch meine Weiterbildungen, das war zum einen Kinder- und Jugendlichentherapie, dann systemische Therapie, dann Paartherapie, dann Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen und nach Rogers personenzentrierte Gesprächsführung.

00:04:45: bin ich dann im Laufe der Zeit eben in meine Praxis hineingewachsen und habe dann mit dem High-Praktiker für Psychotherapie die Grundlage geschaffen, therapeutisch in eigener Praxis zu arbeiten.

00:05:04: Insgesamt habe ich einen großen Blumenstrauß an Erfahrungen.

00:05:08: Ich habe jetzt hier ausgebildet, weitergebildet.

00:05:12: Ich habe Pädagogen ausgebildet, weitergebildet.

00:05:16: Heute mache ich mehr therapeutisches Arbeiten und bin irgendwann sogar in die Onlinearbeit gegangen.

00:05:27: Ich bin immer wieder fasziniert, wenn ich diese Gespräche hier führe, wie ... Bund, das Portfolio ist mit dem unsere Kollegen und Kolleginnen auftreten.

00:05:37: Und bei dir bin ich jetzt auch gerade wieder sehr fasziniert.

00:05:40: Denke mal, was für ein Schatz es ist, es bitte, das alles in sich zu tragen, weil man ja auch sich selbst mit diesen ganzen Weiterbildungen eben weiterentwickelt.

00:05:48: Das sind ja nicht nur inhaltliche Prozesse, sondern ja auch solche, die die persönliche Entwicklung betreffen oder berühren.

00:05:57: Und deswegen ja nochmal mehr Schatz auch für uns selber ist gar nicht nur für die berufliche Profession, sondern vielleicht auch für uns als private Person, oder?

00:06:06: Da sagst du etwas sehr Wichtiges.

00:06:10: Das ist meine Erfahrung.

00:06:13: Ich habe das natürlich alles auch gemacht, weil ich immer mir selber ein bisschen mehr kommen wollte.

00:06:22: Mir als Kind, mir als ... Natürlich Mutter irgendwann, mir als in meinen vielen verschiedenen Rollen, in meinen Beziehungen, Beziehung ist überhaupt das oberste Thema, was mich immer, was meinen Rotor ist, zu arbeiten, weil... Ja, das hat mich alles geprägt dahin, wo ich heute stehe, was ich heute mache.

00:06:51: Und ich bin dankbar um jede Station.

00:06:54: Ich bin nicht dankbar um jede Krise, die ich hatte.

00:06:59: Daraus kannst du wahrscheinlich Schluss folgern, dass die eine oder andere Erfahrung für mich auch schmerzlich oder hinderlich oder ... Schwierig war und dennoch bin ich den Weg weitergegangen und da bin ich heute mir auch sehr dankbar drum.

00:07:18: Ja,

00:07:19: ich glaube wir sprachen ja auch vorhin, als wir uns ein bisschen warm geplaudert haben über unsere persönlichen Anteile, die es halt auch zu integrieren gilt.

00:07:28: und so sind es ja auch so.

00:07:29: solche Erfahrungen, die wir leider mitnehmen müssen, die uns dann aber ja auch ausmachen und ich finde das ist immer der persönliche Anteil.

00:07:38: Wenn man sich gerade auch mit dem Resilienzbegriff beschäftigt, dass wir ja durch Krisen auch wachsen können, je nachdem, wie wir darauf blicken.

00:07:44: Und trotzdem ist es halt nicht einfach, die zu durchwandern.

00:07:48: Das kann ich sehr gut nachvollziehen.

00:07:50: Ja, die Krisen sind ja erst mal, wenn man jung ist, nicht willkommen.

00:07:57: Oder für mich waren die, als ich jung war, nicht so wirklich willkommen.

00:08:01: Ich wurde da ja hineingeschleudert durch ... Ja.

00:08:05: eigentlich durch den Start meines Lebens.

00:08:10: Aber ich muss sagen, heute weiß ich ja aus meiner heutigen Perspektive, ich wäre ja niemals so geworden, wenn ich diese Krisen nicht bewältigt hätte oder wenn ich nicht die Chance gehabt hätte, diese Krisen zu bewältigen.

00:08:28: Und zum Thema Resilienz, also... Schlussfolgerend würde ich sagen, ja, ich habe zu jeder Zeit die passenden Werkzeuge gehabt, um damit umzugehen, aber es war auch nicht immer einfach.

00:08:44: Das würde ich jetzt auch nicht beschönigen.

00:08:49: Ja, ich würde das Gespräch kurz noch mal in eine andere Richtung lenken, um noch so ein bisschen mehr... von dir zu erfahren bezüglich deiner Profession.

00:09:00: Und zwar stelle ich immer ganz gerne die Frage, wann hattest du das erste Mal Kontakt zum systemischen Denken?

00:09:08: Also wann ist dieser Funke in deine Richtung gekommen?

00:09:11: Du sagst es ja, du kommst aus dem Erzieherbereich.

00:09:14: Da hat man, glaube ich, eh schon, soweit ich das weiß, sehr viel Kontakt eben zu den systemischen Werten.

00:09:22: Aber kannst du dich noch so an den ersten Moment erinnern?

00:09:25: Was war das oder wann war das?

00:09:27: Genau, Anfang der Achtziger, als ich gerade frisch meine Ausbildung beendet hatte, ich war relativ junge Erzieherin, hatte ich eine Kollegin, die war, das war eine Onschwester, die sehr ... ja ... Weitsichtig schon damals war, wir hatten als junge Erzieherin im Collegium so viele Möglichkeiten, uns zu entwickeln, auszuprobieren.

00:09:57: Wir haben eigene Fallsupervisionen gehabt innerhalb des Teams.

00:10:03: Und manchmal haben die Kolleginnen und ich auch über die Eltern ein bisschen gestöhnt.

00:10:14: Da hat sie gesagt, bedenkt, die sind ja auch alle noch im Wachstum.

00:10:22: Und hinter jedem Kind steht ein sich entwickelnder Vater und ein sich entwickelnde Mutter.

00:10:31: Und das hat mich so geprägt, das hat mich erstens so berührt damals.

00:10:36: Ich war ja wirklich noch ganz jung, aber ich musste ja einfach zustimmen.

00:10:43: Und diese heilsame oder wie soll ich es sagen, auch weitsichtige Sicht von ihr fand ich einfach großartig.

00:10:52: Und tatsächlich haben wir damals, also als ich Anfang der achtziger in meinen ersten Beruf gearbeitet habe, schon systemisch gearbeitet, ohne dass ich das Wort systemisch je gehört habe.

00:11:10: Das hat sich dann tatsächlich später entwickelt, systemisch zu arbeiten, als ich Kinder und Jugendlichen begleitet habe, ins Leben, die in der sozialen Arbeit eben es schwierig hatten, wirklich aus schwierigen Kontexten oder aus problematischen Kontexten kamen.

00:11:35: und da hatten wir eine Supervisorin, die systemisch gearbeitet hatten.

00:11:43: Das fand ich so unfassbar interessant, dass da der Funke direkt übergesprungen ist.

00:11:50: Allerdings neugierig auf alles war ich vorher schon, aber das Wort systemisch ist mir nicht begegnet.

00:11:58: Ja, das ist spannend.

00:11:59: Ich erinnere mich auch gerade an meine ersten Berührungspunkte und die waren recht ähnlich, wenn es auch ein anderer Kontext war.

00:12:06: Es war eher ein Hochschulkontext und ein Verwaltungsteam und ich hatte damals wahrgenommen, dass die Stimmung in diesem Team so angenehm war.

00:12:15: Und ich kannte das nicht.

00:12:17: Ich kam aus dem Wirtschaftskontext, wo eher die harten Fakten halt gültig waren.

00:12:20: Klar waren wir auch nett miteinander, aber es war eine ganz andere Kommunikationsweise, sodass ich dann meine Kolleginnen fragte, was ist hier eigentlich los?

00:12:30: Warum seid ihr alle so nett zueinander?

00:12:32: Und wie kann das sein?

00:12:34: Und sie lächelt mich alle sehr bilde an.

00:12:36: So viele Eltern hat sich waren sie gar nicht ein bisschen schwohnen.

00:12:39: Und dann stellte sich heraus, dass alle eine systemische Ausbildung hatten.

00:12:43: Und dann haben sie mir versucht zu erklären, was systemisch ist.

00:12:47: Und ich habe es nicht verstanden.

00:12:48: Ich dachte einfach nur, so wie ihr aber spricht, so möchte ich auch sprechen.

00:12:53: Und es muss einen Sinn haben, diese Ausbildung zu machen, weil ich dann vielleicht so ein bisschen milder und vielleicht auch diplomatischer nochmal auftreten kann und nochmal mehr... menschlich kommunizieren kann, um es so zu sagen.

00:13:06: Und das ist tatsächlich meine Erinnerung an die ersten Bührungspunkte.

00:13:10: Und dann bin ich auch auf diesen Zug aufgesprungen.

00:13:12: Und dann hat sich plötzlich alles wie von selbst entwickelt.

00:13:15: Das sind ja schon Ähnlichkeiten.

00:13:17: Nur wie gesagt, anderer Kontext.

00:13:18: Ja, durch die eigenen Erfahrungen auch, dass man Unterschiede wahrnimmt.

00:13:23: Das war für mich einfach auch so.

00:13:27: faszinierend, also aus diesem Ursachen denken, rauszukommen.

00:13:33: Wenn du A machst, kommt B raus.

00:13:35: Nein, das stimmt ja nicht.

00:13:36: Die Erfahrung haben wir alle gemacht.

00:13:38: Aber das ist

00:13:39: so einfach.

00:13:40: Aber dass das auch einen Grund hat und die Hintergründe wirklich zu durchleuchten.

00:13:48: Gerade in Pädagogik war das so, war es von hilfreich.

00:13:52: Also ich fand es, ja, bin immer noch faszinierend.

00:13:57: Ja, ich finde auch diesen Blick, gerade den systemischen Blick eben in den Familiensysteme so interessant, also alle Beteiligten auf dem Spielfeld quasi zu berücksichtigen und zu vielleicht auch sichtbar zu machen, welche Dynamiken da herrschen, um dann auch ein Verständnis für eben die Verhaltens- und Kommunikationsweisen der Beteiligten zu entwickeln.

00:14:20: Und das macht ja auch den großen Unterschied, also nicht nur den Problem und Symptomträger, die Trägerinheit zu identifizieren und da versuchen, irgendeine Lösung überzustülpen, sondern eben alle mit in den Blick zu nehmen.

00:14:33: Das ist für mich so der Grundgedanke des Systemischen.

00:14:37: Ja, für mich ist das auf jeden Fall auch so.

00:14:39: Und ich finde immer zu gucken, was ist da gut dran?

00:14:45: Also, wozu dient das, dass alle so reagieren, wie sie reagieren?

00:14:49: Da hat ja erst einmal keiner eine böse Absicht, die unterstelle ich ja gar keinem.

00:14:55: Und ich finde es immer faszinierend, da auch dem auf die Spur zu kommen.

00:15:00: ohne dass ich detektivisch arbeite, sondern mit den Klienten gemeinsam zu gucken.

00:15:08: Ja, was ist denn da gut dran?

00:15:11: Ja, ja.

00:15:12: Und da sieht man auch mal wieder, wie mächtig eigentlich im Sprache ist und was so vielleicht auch die wirksamste Methode vielleicht auch unserer Arbeit ist.

00:15:22: Weil einerseits ist es natürlich die Haltung, die wir in uns tragen und die Denkweise, die da mit verbunden ist.

00:15:27: Aber natürlich auch die Worte, die wir damit verknüpfen.

00:15:30: Ich glaube, manchmal braucht es gar nicht so viel Methodik und Spielerei, sondern manchmal hilft halt eben eine gut gestellte Frage, wie jetzt die nach der guten Absicht, um einen riesen Unterschied bei einer Person hervorzuhofen.

00:15:42: Und ich bin jedes Mal fasziniert davon.

00:15:45: Was so eine kleine Frage für einen Unterschied machen kann.

00:15:47: Ja, und ich freue mich immer über den Blick, den die Menschen zum Teil dann haben.

00:15:54: Was soll denn dafür eine gute Absicht hinterstecken?

00:15:58: Und ich dann sage, ja, wir können ja mal so tun, als ob da eine gute Absicht hintersteckt.

00:16:04: Und dann kommen die auch von alleine oft darauf, was wird gesichert, was will der andere eigentlich.

00:16:15: Die Art und Weise ist vielleicht nicht so cool, aber eigentlich wollen sie ja doch was Positives, vielleicht nicht für alle was Positives, aber was sie retten irgendwas für sich.

00:16:27: Sie haben Bedürfnis dahinter.

00:16:29: Und ja, ich finde es immer wieder schön, wie die Menschen aus der Praxis rausgehen und sagen, heute habe ich mal wieder was ganz anderes getan.

00:16:39: gesagt, als ich eigentlich sagen wollte, oder ich gehe jetzt mit einem ganz anderen Gedanken nach Hause, was hier passiert.

00:16:50: Also, ja.

00:16:51: Ja,

00:16:51: toll.

00:16:52: Richtig toll.

00:16:53: Und was meinst du mit dem ganzen Blumenstrauß, mit dem du unterwegs bist?

00:16:58: Was würdest du sagen, zeichnet dich heute, also dich und deine Arbeitsweise vor allem aus?

00:17:04: Ein bisschen was haben wir, glaube ich, gerade schon gehört, aber vielleicht auch gerade so im Vergleich oder der Betrachtung auch von anderen Kollegen und Kolleginnen.

00:17:15: Was ist das Besondere so an deiner Arbeit und deiner Arbeitsweise?

00:17:18: Vielleicht auch eben mit diesen ganzen vielfältigen Weiterbildungen.

00:17:22: Was sagst du dazu?

00:17:24: Ich kann das gar nicht so absolut sagen, was das Besondere an meiner Arbeit ist.

00:17:31: Also ich sag mal, was mich vielleicht auch besonders macht, ist mein Alter.

00:17:38: Ich bin ja in dreiundsechzig.

00:17:41: Das heißt, ich habe viel Lebenserfahrung.

00:17:45: Ich habe Ja, das Leben kennengelernt von guten, schlechten Zeiten.

00:17:51: Ich habe Kinder, die erwachsen sind, erwachsen geworden sind.

00:17:57: Ich habe da durch eigene Lebenserfahrungen auch viel Empathie, viel Verständnis.

00:18:06: Man sagt mir, dass ich besonders herzlich bin.

00:18:09: Das ist eine Gabel, die ich geschenkt bekommen habe.

00:18:13: Da bin ich sehr dankbar drum, wenn das so ankommt

00:18:17: bei

00:18:17: Menschen.

00:18:17: Und ich bezeichne mich als Menschenfreundlich.

00:18:24: Ich bin immer neugierig auf Menschen und ich bin auch neugierig auf Situationen, in welchen ich die Menschen begegne.

00:18:35: Das war jetzt kein Deutsch, aber egal, ihr versteht mich.

00:18:40: Und in welchen Kontexten sich jeder anders verhält, also diese Neugierde.

00:18:47: Aber ich glaube, das haben ja viele unserer Kolleginnen.

00:18:53: Also für mich ist so, glaube ich, die Herzlichkeit, was Besonderes, die Empathie und die, ja, meine Lebenserfahrung.

00:19:04: Schön.

00:19:04: Ach, mir wird ganz warm ums Herz, wenn du das so sagst.

00:19:07: Ja, gerne.

00:19:09: Und würdest du dich heute, du hast gerade deinen Alter verraten, also in deinem Alter mit dem Erfahrungsschatz und mit deiner Prägung beruflich und privat, würdest du dich heute als Systemikerin bezeichnen?

00:19:23: Interessant, dass du mich das fragst.

00:19:28: Ich arbeite systemisch, ob ich Systemikerin bin.

00:19:33: Ich finde das Wort immer ein bisschen komisch.

00:19:35: Das hört sich so wie so eine Festschreibung an.

00:19:40: Wir arbeiten ja nicht mit Festschreibungen in der systemischen Arbeit.

00:19:45: Also ich würde sagen, ich bin systemische Therapeutin oder Coach oder Beraterin.

00:19:52: Meine Haltung ist durch und durch systemisch, aber ob ich Systemikerin bin, das weiß ich gar nicht.

00:20:03: Aber ich glaube, wenn du das so fragen willst, dann würde ich sagen, ja.

00:20:13: Ich glaube, ich ahne, was du meinst, wenn du das gerade so kommentierst mit der Sperrigkeit, das Begriff ist.

00:20:18: Ich finde, es hat was Technisches.

00:20:20: Es fühlt sich irgendwie so rationalistisch technisch an.

00:20:23: Und dennoch versuche ich manchmal den Begriff zu nutzen, um zu sagen, ich gehöre einer gewissen Gruppierung an.

00:20:31: Und ich würde euch als systemisch denkende Kollegen und Kolleginnen auch gerne dieser Gruppierung zuordnen.

00:20:37: Und manchmal, wenn ich mehr Zeit habe, würde ich so ähnlich beschreiben wie du, dann sind wir die systemisch denkenden und handelnden Menschen.

00:20:47: Also das ist dann meine Langform.

00:20:49: Und ich muss auch sagen, dass ich eigentlich diese längere Form ein bisschen lieber mag, als diesen so technisch kringenden Begriff des Systemikers und der Systemiker.

00:20:56: Genau.

00:20:57: Ja, ja.

00:20:58: Und Systemik gibt es im Computerbereich auch.

00:21:03: Oder so.

00:21:05: Und irgendwie freue ich mich über systemisch denkende Menschen und handelnde Menschen.

00:21:13: Und auch das muss man natürlich immer den Menschen erklären, die davon noch nie was gehört haben.

00:21:22: Ja,

00:21:22: das passt ganz gut zu meiner Lieblingsfrage, das was du gerade zuletzt gesagt hast.

00:21:27: Mal angenommen.

00:21:28: Pass auf, jetzt geht es los.

00:21:29: Mal angenommen.

00:21:29: Wir bekommen Besuch vom Mars.

00:21:31: Wie würdest du einem Mars systemisches, also einem Marsbewohner, einer Marsbewohnerin systemisches Arbeiten erklären?

00:21:43: Ja, es ist so ganz einfach, ist das ja nicht.

00:21:46: Ich finde die Frage immer wieder wunderschön.

00:21:50: Ja, also dieses Maßmännchen, den würde ich erst mal sagen, herzlich willkommen.

00:21:57: Du bist hier einfach willkommen und ich freue mich, dass du da bist.

00:22:04: Und weißt du, es erweitert sich jetzt schon unsere Perspektive dadurch, dass wir zu zweit sind.

00:22:13: Du hast deine Perspektive, ich habe meine Perspektive und wir können das wunderbar miteinander austauschen und ich lerne ein bisschen über dich kennen und du lernst etwas über mich kennen.

00:22:26: Und du hast deine eigene Wirklichkeit und Wahrheit.

00:22:32: Das, was du erlebst, das, was deine Erfahrungen sind, das sind ganz deine eigenen.

00:22:38: Und da komme ich überhaupt nicht in Versuchung daran zu kritisieren oder zu meckern oder zu sagen, ist doch falsch, sondern die ist komplett richtig, genauso wie du als Person richtig bist.

00:22:54: Aber meine auch, meine Wahrheit ebenso.

00:22:59: Die ist auch für mich in dem Moment jetzt, wo wir hier stehen, meine Wahrheit.

00:23:05: Und auch da fände ich es schön, wenn du das respektieren würdest und akzeptieren würdest.

00:23:14: Und wir sind die Summe aus unseren eigenen Wirklichkeiten.

00:23:22: Und wir versuchen, die irgendwie miteinander zu integrieren, also das Wort integrieren, nochmal, dass wir gucken, wie gehen wir jetzt miteinander um?

00:23:37: Wie schauen wir auf die Welt?

00:23:39: Wie schauen wir auf Dinge, die uns begegnen?

00:23:44: Schauen wir aber auch auf, sagen wir auf unser Inneres, weil wir sind ja nicht nur nach außen orientiert, sondern nach innen orientiert.

00:23:55: Und jetzt wird mich mal interessieren, wie es dir hier gefällt.

00:23:59: Also neugierig sein.

00:24:02: Was hast du erlebt?

00:24:03: Wie siehst du das?

00:24:04: Was nimmst du jetzt wahr hier auf unserer Welt, auf Mars?

00:24:10: Es ist doch sicher ganz anders.

00:24:14: Ich glaube, so ähnlich würde ich anfangen, mit dem Maß, Männchen oder Feuchen zu reden.

00:24:23: Ja, wie schön.

00:24:24: Gerade dieses, ich bin okay, du bist okay.

00:24:28: Das würde auch so viel Entspannung im Allgemeinen in unsere Beziehungen reinbringen, wenn wir das mehr in uns trügen.

00:24:34: Also diese in Anführungszeichen bedingungslose oder vielleicht auch radikale Akzeptanz einer anderen Person oder auch verhaltensweisen anderer Personen.

00:24:43: bis zu dem Punkt, wo sie unsere Grenzen überschreiten.

00:24:47: Aber das würde so einen riesen Unterschied machen.

00:24:51: Ach ja, das wäre eine schöne Welt.

00:24:56: Ja, ein bisschen was können wir davon ja prägen und mitgeben als Ansatz und dennoch neigen die Menschen ja gerne zu Bewertung, Abwertung, dadurch Zugehörigkeitsempfinden und so weiter.

00:25:08: Also das ist ja leider auch in der Natur des Menschen so ein bisschen drin.

00:25:12: Vielleicht ist es das, was mich auch ein bisschen an dem Wort Systemiker stört.

00:25:21: Dann schließe ich ja auch Menschen teilweise aus, die erstens noch nie was von systemisch gehört haben oder Systemik und es ist ja schon auch eine, wie soll ich sagen, eine illustre Gruppe der systemisch Arbeit.

00:25:40: Menschen.

00:25:42: Ich habe eigentlich nie jemanden kennengelernt, der mir unsympathisch war.

00:25:50: Und es gibt ganz schnell, wenn man sich kennenlernt, eine Ebene, die

00:25:58: Ebene

00:25:59: der Werte und der Haltung.

00:26:02: Und das ist so schön, dass man sich dann so schnell darüber verknüpfen kann.

00:26:06: Ja, und dennoch dürfen wir offen eben für diese anderen Perspektiven sein, weil das ja auch immer neue Impulse durch eben diese Irritation hervorbringt.

00:26:14: Genau.

00:26:15: Ach, schön.

00:26:16: Ich glaube ja, dass nicht nur Maßbewohnende zu dir kommen, sondern vermutlich auch andere Menschen.

00:26:24: Ich weiß ja nicht, was bei dir so los ist.

00:26:26: Deswegen vielleicht die Frage, wer kommt im Allgemeinen heute so zu, die ja ganz egal, ob jetzt online oder auch vor Ort, vielleicht magst du noch erzählen, wo sitzt du eigentlich?

00:26:36: Das habe ich gerade gar nicht mehr in Erinnerung.

00:26:37: Ich bin in Rheinbach bei Bonn.

00:26:41: Ja, das war es.

00:26:42: Genau, Nordrhein-Westfalen.

00:26:44: Ja, wer kommt zu mir?

00:26:46: Alle Menschen, die... Ein Interesse daran haben, dass sich Beziehung verändert.

00:26:56: In der Regel sind es Menschen, die Beziehung zu andern, irgendwie als kompliziert erleben, schwierig erleben.

00:27:09: Das sind Kinder, Jugendliche oder auch... Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, also ich mache auch systemische Supervision.

00:27:23: Dann sind es Menschen, die in paar Beziehungen Schwierigkeiten haben, die Schwierigkeiten in der Parknerschaft.

00:27:33: Sei es, weiß ich, sagen wir wollen Kinder, aber er will nicht oder... Ich würde mich gerne weiterbilden oder fort weiterentwickeln, mein Mann oder meine Frau möchte nicht, dass ich diese jene Fortbildung haben, bis zu ganz persönlichen Themen in der Parästierung.

00:27:55: In Familie ist es, finde ich, ein wirklich ein Mysterium, was immer wieder als Thema ist, wie funktioniert Familie, warum ist das so, dass wir so viele Ja, keine Ahnung, unterschiedliche Ansichten haben.

00:28:16: Warum bin ich immer diejenige oder derjenige, der keine Ahnung, immer so den schwarzen Peter habe.

00:28:26: Aber auch Menschen, die auf der Suche sind, nach sich selbst.

00:28:33: Also in die

00:28:34: Beziehung zu sich selbst nochmal verändern wollen vielleicht

00:28:37: auch.

00:28:37: Genau.

00:28:37: Also wir hatten ganz am Anfang, als wir noch uns eingeredet haben, haben wir das Thema Glaubenssitz gehabt.

00:28:46: Ich will mich verändern, aber irgendwie komme ich da nicht weiter, gerade Menschen, die auf der Suche sind nach einer bestimmten Erfüllung, sei es eine Vision im Beruf, sei es eben... in der Persönlichkeitsentwicklung Themen.

00:29:06: Ja, die kommen ganz schnell eben an Grenzen in sich selbst.

00:29:10: und diese Grenzen in sich selbst auf zu greifen, zu lösen oder neu zu betrachten, neu zu bewerten.

00:29:20: Ja.

00:29:22: Meine Lieblingsthemen, wenn ich die mal sage.

00:29:26: Natürlich, erzähle.

00:29:28: Also wenn du dir was wünschen dürftest, wie sich die nächsten Monate entwickeln dürften, wer stünde dann vor deiner Tür mit welchem Thema?

00:29:34: Also erstmal will ich sagen, ist niemand ausgeschlossen.

00:29:40: heiße alle willkommen, aber wo ich merke, wo ich wirklich sprudel oder wo mein Feuer hängt, brennt ist im Umgang mit Kindern oder Menschen, die jetzt in einer Kinder-Situation sind, Familien-Situation und einerseits möchten, dass sie wieder weiter sich entwickeln, aber andererseits auch sehr intensiv die Zeit mit den Kindern lieben und leben.

00:30:16: Aber irgendwie diesen Konflikt in sich tragen, geht das eine und das andere und wie kann ich beides integrieren?

00:30:26: Ach schön, schön, dass du das so formulieren und runterbrechen kannst.

00:30:29: Ich glaube, dafür bracht man immer ein bisschen Erfahrung, habe ich so den Eindruck, um dann so nochmal mehr zu spüren, was ist es eigentlich, wo man die größte Wirksamkeit vielleicht hat?

00:30:38: oder dieses bestimmte Gefühl, von dem du vielleicht auch gerade gesprochen hast, ne?

00:30:42: Das kann man ja manchmal gar nicht so richtig in Worte fassen.

00:30:44: Aber es fühlt sich dann plötzlich so stimmig an.

00:30:46: Ja, da bin ich in meinem Element.

00:30:51: Also da merke ich, da ist die Basis, die ich gelernt habe wirksam.

00:30:58: Da ist mein Feuer für die Kinder wirksam, aber auch für das Kind in dem anderen, in dem Gegenüber wirksam.

00:31:06: Und mein eigenes Kind auch ein bisschen aktiv, weil ich ... Ja, ich fühle einfach unfassbar viel mit, was die Menschen bewegt.

00:31:21: Ja, das ist schön.

00:31:22: Ich habe mich in den letzten Tagen gerade durch meine Einsätze ein bisschen mit dem Thema mentale Gesundheit oder eben auch persönliche Entwicklung bei Männern und Frauen beschäftigt und uns ist aufgefallen, dass gerade bei Veranstaltungen in Unternehmen selten Männer zu Gast sind.

00:31:41: Also klar gibt es auch noch andere Geschlechter, nur das einmal zu erwähnen.

00:31:44: Aber ich bleib jetzt mal kurz bei diesen beiden Gruppen.

00:31:47: Und wie nimmst du das wahr?

00:31:49: Wer kommt eher zu dir?

00:31:51: Wer sucht dich eher auf?

00:31:52: Und wie nimmst du das in deinem Umfeld wahr?

00:31:55: Gibt es da Unterschiede in den Geschlechtern?

00:31:57: Ja, absolut.

00:32:00: Ich bin eine Frau.

00:32:03: Und Menschen, die sich an mich wenden, wissen, dass ich eine Frau bin.

00:32:09: Und deshalb habe ich mehr Frauen, glaube ich, auch in der Praxis.

00:32:17: Frauen sind mehr vertreten in Fortbildungen, weil es alles weibliche oder häufig als weiblich eingestuftete Themen sind, Männer.

00:32:29: Ich glaube, ich würde sich das trauen, wenn mehr trauen, wenn Männer auch nach vorne kommen.

00:32:40: mehr Männer nach vorne kommen, die sich mit diesen typischen Themen, sagen wir mal, mit diesen ganz menschlichen Themen auch zeigen, ohne dass da hinten einen, sagen wir mal, irgendein Profit rauskommt.

00:32:55: Ich glaube, Männer sind getrieben, wirklich mehr getrieben in der Haltung.

00:33:03: Ich muss was nach außen... Da stellen ich.

00:33:09: Und interessant ist immer, was ich immer interessant finde, ist ja, die werden ja alle von Frauen auch mit erzogen.

00:33:17: Und vielleicht liegt da auch der Hase, wie nett man das im Korn?

00:33:21: Nee, der, ich weiß nicht, wie nett der Sprichwort sich da kommt.

00:33:25: Ich weiß, was du meinst, aber ich bin da auch nicht immer gut drin.

00:33:28: Ich verdrehe auch sämtliche Sprichworte, der Hase im Pferd.

00:33:30: Ja, so was.

00:33:32: Ja, doch.

00:33:33: Warum auch immer mir das jetzt kommt.

00:33:37: Warum ist die männliche Prägung, vielleicht ist es eine Hypothese, ich sage es mal als Hypothese, es könnte sein, dass die männliche Prägung durch die Frauen doch noch immer ein bestimmtes Mannwelt entsteht oder dass sehr viele Frauen im Begleitprozess der Sozialisierung des

00:34:02: Jungen

00:34:03: einfach auch tätig sind.

00:34:05: Es sind ja, ich weiß nicht, guck in die Kindergärten rein, guck in die Grundschulen rein, das wird dann besser oder anders in den weiterführenden Schulen.

00:34:17: Da sind dann schon auch Lehrer, aber oft sind, sagen wir mal, die erste Bildung ist sehr weiblich noch.

00:34:28: Ja, ich bin sehr gespannt, wie sich das ändern wird.

00:34:31: Und ich kam ein bisschen auch auf das Thema, weil ich zufällig in der Zeit halt ein Artikel über Suizid gelesen habe und da wurde halt benannt von einer Suizidforscherin, ich weiß gerade nicht mehr von welcher Hochschule, aber den Artikel findet man noch, dass die Anzahl der Suizide beim Männern halt wesentlich höher sei und es hätte sich bestätigt.

00:34:55: wenn sie früher über ihre Themen sprechen würden, es sei nachgewiesen, dass man dann eben auch Suizide verhindert.

00:35:01: Und ich glaube, wir können allen einen Beitrag leisten, indem wir halt immer wieder an verschiedenen Stellen drüber sprechen.

00:35:07: Weg von Charme, weg von Sigma, weg von... gewissen Normierungen der Gesellschaft, das ist halt sich hoffentlich irgendwann verändert und dann halt auch diese Zahlen halt gemindert werden können.

00:35:22: Also du merkst es vielleicht auch an meiner Stimme, mich nimmt dann sowas immer schon ein bisschen mit, weil ich das so traurig finde und denke, was braucht es dann halt noch, damit es halt besser werden kann?

00:35:30: und wie geht es manchmal ein bisschen zu langsam.

00:35:33: Deswegen versuche ich aber trotzdem immer zu fragen, ist es nur... Meine Filterblase, in der ich das so wahrnehme, ist es eben in anderen Kontexten ähnlich, ist es vielleicht sogar noch schlimmer.

00:35:44: Und ja, wie können wir dann eben unseren Beitrag leisten, dass sich das halt auch verändert?

00:35:48: Interessant, was du sagst, ich erinnere, also ich hatte diese Woche eine therapeutische Sitzung mit einem noch relativ jungen Mann in einem technischen Beruf, der wurde oder wird von einer Kollegin aufs Schlimmste diffamiert.

00:36:11: Und es ist so, dass er aus seiner Not heraus sich bei mir gemeldet hat und er sagte, ich bin das nicht gewohnt, über solche Themen zu reden.

00:36:26: Und dann, na so, ich hab dann schon gesagt, aber was sind das denn für solche Themen, die... so unaussprechbar scheinbar sind.

00:36:36: Und ja, wir kamen da ganz gut ins Gespräch.

00:36:40: Also in einer bestimmten, sagen wir mal, in einem bestimmten Kontext ist das nicht möglich, Themen zu besprechen, die relativ nahe sind, erst wenn es extrem ist.

00:36:58: Aber warum muss es erst so extrem werden?

00:37:02: Ja, finde ich auch interessant.

00:37:05: Und ich glaube, da braucht es halt so, wie du auch gesagt hast, Männer, die nach vorne gehen, also sprich, die ihnen anfangen machen, um dann den Unterschied zu machen.

00:37:12: Also vielleicht braucht es auch noch mal ein bisschen mehr Mut.

00:37:16: da halt etwas reinzubringen und manchmal entsteht ja Mut auch aus einem gewissen Leid heraus.

00:37:21: Und das erfährt man, finde ich, immer wieder in Gruppen, wo es halt die eine oder andere Erfahrung auch gab.

00:37:26: Ich habe vor kurzem diese Weiterbildung zur mentalen ersten Hilfe gemacht.

00:37:30: Dort waren auch relativ wenig Männer da, aber die zwei, drei, die da waren, die hatten es in sich.

00:37:37: Also der eine war so cool, der hat sehr viel Preis gegeben von seinem eigenen therapeutischen Prozess, dem ging es mal eine Zeit dann nicht gut.

00:37:45: Und ich fand ihm so toll, dass er das geteilt hat.

00:37:47: Und die Gruppe war auch sehr dankbar dafür.

00:37:50: Und wenn es mehr von diesen Beispielen gibt, das ich wünsche, keinem eine Krise, aber wenn man so etwas erlebt, dann halt ein Tick offen darüber zu sprechen, wie zum Beispiel auch im Profisport, dass es immer mehr heute herauskommen von Depressionen bis hin zu Leistungsdruck, Umgang mit Leistungsdruck, das mal zur Sprache auch zu bringen, dann können wir uns natürlich vielleicht auch daran entlanghangeln, sagen das ein Vorbilder.

00:38:14: Und wenn der sich getraut hat, dann traue ich mich vielleicht auch.

00:38:18: Und ich glaube aber trotzdem auch, dass es nicht nur an den Männern eben liegt, so wie du auch gesagt hast, sondern natürlich auch an uns Frauen, egal in welcher Rolle, dass wir vielleicht auch da unterstützen und nicht diese Normierung weiter hervorbringen, diese Werte.

00:38:33: Absolut.

00:38:33: Ja, absolut.

00:38:34: Und,

00:38:36: sagen wir mal, diese Gleichwürdigkeit, sagen wir mal der Kinder ja.

00:38:43: also warum muss ich einen jungen anders behandeln als ein Kind als ein Mädchen und sich wirklich reflektieren.

00:38:52: und ich finde das sollte auch weiter in die Gesellschaft hinein auch in Elternbildung viel mehr oder in die pädagogik.

00:39:02: ich meine die sich mit pädagog beschäftigen und intensiv an solchen Themen arbeiten, da ist es ja kein Thema, aber es gehört auch wirklich, sich selbst zu reflektieren als Erzieherin oder als Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin.

00:39:25: Man kann nicht früh genug damit anfangen.

00:39:28: Ja, und jeder kann halt im kleinen Beitrag leisten und dann kann sich im Großen etwas verändern.

00:39:33: So wäre jetzt meine Motivation in diese

00:39:35: Richtung.

00:39:36: Genau, ins Wasser fällt ein Stein und dann breitet sich das immer mehr aus.

00:39:42: Genau.

00:39:43: Schönes Bild.

00:39:45: Du hast zwischendurch mal von einer therapeutischen Sitzung erzählt.

00:39:49: Du hast auch von deinen verschiedenen Weiterbildungen erzählt.

00:39:52: Wie würdest du ... Therapie, Beratung, Coaching, Abgrenzen.

00:39:57: Wir haben ja vielleicht auch Zuhörende, die nicht ganz so firm sind mit den Begriffen und vielleicht weiß man manchmal auch nicht, welche Art von Hilfe man aufsuchen könnte.

00:40:08: So aus deiner, ja aus deiner Wirklichkeit heraus, wie würdest du das ungefähr beschreiben, was für dich therapeutisches Arbeiten ist, beraterisches, vielleicht auch coachendes, vielleicht verbindest du das nicht nur mit Haltung, sondern auch einer gewissen Methodik.

00:40:23: Wie würdest du das jemandem erklären, der dann noch sehr neu ist und gerade Unterstützung sucht?

00:40:30: Erst einmal ist es für mich auch eine Gratwanderung.

00:40:35: Das heißt, ich brauche immer wieder eine klare Reflexion.

00:40:40: Und was geht es hier eigentlich?

00:40:42: Also es fängt damit an, dass ich einen Auftrag erhalte.

00:40:48: Der Auftrag ist, ich möchte beruflich vorwärts kommen, hört sich für mich viel intensiver nach Coaching an als nach Therapie.

00:41:04: Therapie hat was sehr individuelles, unaustauschbares, sehr intensives, wo ein möglicher Veränderungswunsch im Menschen selber stattfindet, mit den krisenhaften Zuständen, die sich innerlich noch nicht aufgelöst haben.

00:41:38: Ich gucke da natürlich auch aus einer Trauma Perspektive.

00:41:42: Ich bin ja auch Traumotherapeutin von daher.

00:41:45: Das auch noch?

00:41:46: Ja,

00:41:47: das wusste ich nicht

00:41:49: mehr.

00:41:50: Ja, ich komme erst mal meinen Alter.

00:41:59: Auf jeden Fall.

00:42:01: Und Coaching ist so, sagen wir mal, der Prozess.

00:42:05: Menschen kommen und sagen, ich will von A nach B. Wie komme ich da hin?

00:42:12: Ich habe vor drei Sitzungen zu kommen und in drei Sitzungen möchte ich gerne beleuchten, dies und jenes unter einer bestimmten Perspektive.

00:42:24: Das sagen diese Menschen selten, wenn sie kommen, aber ich kann natürlich da auch nochmal den Rahmen erfragen.

00:42:33: Beratung, ja, also ich fange jetzt an zu schwimmen und ich glaube, das ist gar nicht so unüblich zu schwimmen, weil Beratung,

00:42:44: ich

00:42:44: berate ja ganz häufig Menschen auch außerhalb von meiner Profession, wenn jemand mich um Rat fragt, was Marion, was meinst du dazu.

00:42:57: oder wie würdest du das machen, ist das ja auch schon eine Beratung.

00:43:03: Also Beratung ist ganz abgegrenzt von, sage ich mal, einen längerfristigen Prozess, würde ich sagen, also Beratung in die Richtung, dass es ganz konkret um eine Sache geht, die innerhalb der eigenen Profession, innerhalb des eigenen Lebens, jetzt zu bewältigen ist.

00:43:30: Vielleicht kann ich so sagen und Coaching ist so eher ein beruflicher Kontext und therapeutisch.

00:43:42: Tja, ist, glaube ich, das Leid nochmal etwas anders gelagert.

00:43:51: Und bei welchen Personen?

00:43:54: Würdest du sagen, nein, ich muss leider die Tür wieder schließen?

00:43:58: Also weißt du, was ich meine?

00:43:59: Weil manchmal müssen wir ja vielleicht auch reflektieren, wen können wir mit unserer Ausbildung gut unterstützen?

00:44:06: Und bei wem müssen wir vielleicht auch an andere weiterleiten?

00:44:11: Oder auch vielleicht auch einfach aus deiner persönlichen, aus deinem persönlichen Profil herzuweben, sagst du vielleicht doch auch mal nein?

00:44:17: Gibt's das?

00:44:19: Also ja, das gibt es.

00:44:24: wenn jemand ganz ausdrücklich sagt, ich brauche einen Gutachten, ich möchte wieder arbeiten gehen, ich brauche einen Gutachten, dass es wieder möglich ist oder ich brauche einen Gutachten, dass ich auf keinen Fall mehr arbeiten kann, das mache ich nicht.

00:44:47: Ich arbeite nicht umsonst, weil das geht nicht, das funktioniert nicht, weil dann fehlt mir die Selbstwertschätzung für meine Arbeit.

00:44:58: Ich habe, dass das mein Mann Gefängnisseelsorger ist, in und wieder auch Anfragen bezüglich.

00:45:09: gerade nach der Knastzeit sage ich jetzt mal so, das sind mir zu schwere Themen.

00:45:16: Das muss ich sagen.

00:45:17: Ich muss mich da, ich möchte mich ganz bewusst schützen.

00:45:20: Und da kann ich das immer gut an meinen Mann weitergeben und sagen, ist das was für dich?

00:45:26: Weil der arbeitet auch in der Praxis, ist auch systemisch arbeitender Mensch.

00:45:33: Und gerade wenn es um, sagen wir mal, missbräuchliches Handeln an Kindern geht, da muss ich sagen, das geht gar nicht.

00:45:44: Also da muss ich sagen, da habe ich, da ist eine Grenze bei mir, die möchte und muss ich ja auch nicht.

00:45:52: Da gibt es andere Menschen, die gut in diesem Fachgebiet sind, die auch viel mehr fachliches Wissen vielleicht noch haben aus Blick des, ich sage es jetzt mal ganz klar, Täters, ja.

00:46:10: Da ist eine Grenze für mich erreicht.

00:46:15: Ich glaube, das ist auch total wichtig.

00:46:16: Also wir haben auch bei unseren oder unter unseren Zuhörenden immer junge Kollegen und Kolleginnen, die sich für berufliche Wege interessieren.

00:46:24: Und dieses zu wissen, wo halt unsere eigene Grenze ist, gehört glaube ich sehr stark dazu.

00:46:30: Ich finde manchmal erahnt man die schon während der Ausbildung.

00:46:34: Manchmal muss ich das halt auch erst entwickeln, dass man das dann halt spürt, wo fühlte sich gerade noch gut an.

00:46:40: Wobei es mir danach vielleicht nicht so gut lag es an meiner Routine, mich dann halt auch abzugrenzen oder lag es an dem inhaltlichen Fall.

00:46:48: Und

00:46:48: wo ist vielleicht auch eine Person besser aufgehoben?

00:46:51: Ich denke zum Beispiel gerade auch an Suchthemen.

00:46:55: Also, wo gibt es da vielleicht eine Grenze, dass man sagt, zum Teil kann ich vielleicht zu deiner Stabilisierung beitragen oder ein bisschen die Hintergründe ergründen, aber vielleicht bist du bei einem Suchttherapeutin in der Suchttherapeutin noch besser aufgehoben.

00:47:07: Genau.

00:47:08: Bei Sexualtherapie denke ich manchmal auch daran, also sexualberaterisch oder parberaterisch kann man, glaube ich, gut mal auftreten, weil das ja oftmals auch um Beziehung geht.

00:47:16: Genau.

00:47:17: Und an einem gewissen Punkt geht es aber ja auch um Wissensvermittlung kann und dann ist vielleicht auch die Grenze erreicht, wo man dann auch sagen muss.

00:47:24: Das passt hier leider nicht, aber ich habe Kollegen und Kolleginnen in meinem Umfeld, an die ich dich gerne weiterleite oder an die ich Sie gerne weiterleite.

00:47:33: Genau, das mache ich auch, weil ich denke, ich will ja weiterhin auch professionell arbeiten und ich maße mir überhaupt nicht an alles zu können.

00:47:47: Oder in allem irgendwie genau gut zu sein, wie in dem anderen.

00:47:56: Finde ich toll, sage mal.

00:47:58: Und wenn Menschen jetzt, also ich denke weiter an die Personen, die noch nicht so viele Erfahrungen haben und eher das erste Mal auf Hilfesuche sich begeben, wie würdest du erklären, wie arbeitest du?

00:48:11: Wir haben ja ein bisschen über deine Haltung erfahren.

00:48:13: Wir haben vorhin schon über die Kraft der Worte gesprochen und unserer Sprache, aber gibt es gewisse Methodiken.

00:48:21: wo du sagst, das kommt eigentlich immer wieder vor.

00:48:23: Also wie kann man sich das arbeiten, mit dir so vorstellen?

00:48:27: Also im Erstkontakt ist es für mich unheimlich wichtig, sich gegenseitig kennenzulernen.

00:48:35: Ich habe da auch so einen Satz immer in mir, den ich auch den Klienten sagen, wenn sie spüren.

00:48:43: Sie hier sich nicht gut aufgehoben fühlen, warum auch immer, weshalb auch immer, wenn es zum Party-Antiparty nicht passt, wenn irgendwie die Räumlichkeiten nicht sind, wenn sie sich missverstanden fühlen, mehr als dass sie sich verstanden fühlen.

00:49:01: Bitte, bitte, sorgen Sie gut für sich.

00:49:05: Suchen Sie dann oder ich kann Ihnen auch helfen eine andere Möglichkeit.

00:49:11: Ja, weil ich finde dieser therapeutische Erstkontakt oder die therapeutische Beziehung ist ja eigentlich das, was wirkt.

00:49:21: Mehr wirkt als jede Methodik.

00:49:26: Ist meine Erfahrung auch.

00:49:28: und ja, die Menschen lernen mich mit meiner Haltung kennen.

00:49:32: Ich versuche so natürlich wie möglich zu sein.

00:49:36: Enjoying am Anfang.

00:49:38: Schön, dass sie da sind.

00:49:39: Haben sie es gut gefunden.

00:49:40: Also so normal wie möglich ohne Fachsprache.

00:49:46: Haben sie gut geparkt, weil das ist immer bei uns ein bisschen das Thema, weil die sind ja teilweise auch gestresst, wenn sie kommen.

00:49:55: Oder dann frage ich auch mal, ist es das erste Mal, dass sie in so einer Bratung sind oder das erste Mal, dass sie Hilfe suchen?

00:50:05: Dann frage ich, was soll denn eigentlich besser werden?

00:50:11: Gar nicht, was ist Ihr Auftrag, sondern ich möchte Sie ein bisschen kennenlernen.

00:50:17: Ich brauche so ein paar Sachen, die ich verstehen möchte.

00:50:20: Wer ist beteiligt?

00:50:24: Mit wem haben Sie die Herausforderung oder was auch immer?

00:50:30: Es ist wie ein Suchprozess, den wir gemeinsam beginnen und dann sage ich immer, ich habe mir was auf, damit ich überhaupt ein bisschen verstehe oder dass ich das auch behalten kann.

00:50:43: Es sind ja auch immer viele Namen, die einem begegnen.

00:50:49: Was mögen Sie besonders gerne?

00:50:51: Also auch so ein bisschen in die Richtung Ressourcen orientiert am Anfang mehr als natürlich zum Schluss auch.

00:50:59: Aber ich will die Menschen kennenlernen und will wissen wohin sie wollen.

00:51:07: Und das finde ich in der ersten Sitzung immer ganz, ganz wichtig.

00:51:12: Und ich arbeite gerne mit Bildern beziehungsweise auch mit Visualisierungen.

00:51:19: schon eine kleine Übung reinzugeben.

00:51:22: Wenn alles gut wäre, was wäre dann, was genau wäre dann, wo würden sie sein, wie wäre dann der Kontakt zu XY und so.

00:51:34: Also gar nicht mal deutlich abfragend, sondern eher in Ja, im Fluss miteinander zu gestalten.

00:51:50: Und

00:51:51: viel über das Gespräch.

00:51:52: Genau.

00:51:53: Also über diese Beziehung, so wie du es auch gerade sagt hast, weil nicht nur, also es ist ja nicht nur deine Meinung, dass das den größten Erfolg bringt, sondern sämtliche Studienseinheit, die sich mit Wirksamkeit, also Wirksamkeit in Beratung, Couching, Therapie beschäftigen, dass es immer die Beziehung ist.

00:52:10: Was natürlich auch sehr interessant ist, wenn wir uns die technologische Entwicklung anschauen, wie wir dann auch Beziehungsgestaltung machen, weil du ja auch sagst, du bietest auch Online-Beratung an.

00:52:21: Wie gestaltest du das oder gestaltest du das in irgendeiner Form anders?

00:52:26: Ich sag mal so, durch Corona ist das natürlich auch ein bisschen sauber mal normaler geworden, dass Menschen auch das Medium ... kennengelernt haben, über Zoom oder über irgendein Portal, dann frage ich, welche Erfahrungen haben Sie damit, soll ich, soll mir das gemeinsam machen?

00:52:49: Also das findet alles dann schon bevor der eigentlichen, vor der eigentlichen Therapiesitzung an.

00:52:56: Ja, ich habe das Systembrett.

00:52:59: Ich habe Coaching Space.

00:53:00: Ich weiß, dass du auch ein großer Fan davon bist.

00:53:04: Also die Methoden im Coaching Space in diesem komme ich jetzt nicht dran.

00:53:12: Wie nennt sich sowas Tool?

00:53:15: Da führe ich die Leute ein.

00:53:17: Können Sie sich das vorstellen?

00:53:21: Wie gelingt Ihnen das damit, dass wir das ein bisschen spielerisch ausprobieren?

00:53:27: Zum Beispiel auf dem System breit, die Figuren zu bewegen.

00:53:32: Können Sie sich mit der Figur identifizieren?

00:53:37: Welche Figur wollen sie?

00:53:38: Passt die zu ihnen?

00:53:39: Wollen sie die mal beschriften?

00:53:42: Also das sehr, sagen wir mal, detaillierter am Anfang zu machen, damit nicht die Methode im Vordergrund steht, sondern trotzdem die Beziehung und das therapeutische oder das Handeln.

00:53:58: Die Haltung bleibt die gleiche.

00:54:00: Die Haltung bleibt das.

00:54:02: Die geht ja auch nicht mehr weg.

00:54:03: Nee,

00:54:04: die kann man nicht zum Glück weggradieren.

00:54:09: Ja, ja.

00:54:10: Wie siehst du dann so diese technologische Entwicklung erstens der letzten Jahre und das, was jetzt quasi sich nochmal neu vielleicht auch ergibt durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz?

00:54:21: Wie ist da deine Perspektive drauf?

00:54:24: Ich sag mal so, solange Technologie dem Menschen dient, finde ich sie gut.

00:54:32: wenn die Technologie überfordert ist und das kann ja auch, ist ja auch bei jedem Menschen anders da auch zu akzeptieren, respektieren, da ist eine Grenze für den anderen, aber auch meine Grenze.

00:54:48: Ich muss auch mich auf jeden Zug aufspringen.

00:54:54: Ich kann das auch differenziert gestalten, so wie es mir passt.

00:55:00: Wenn du auf KI ansprichst, ja, sehe ich das auch zweischneidig.

00:55:08: Ich fände es gut, wenn wir alle Schulungen hätten, die wir wahrnehmen können oder vielleicht auch zum Teil für unseren Beruf vielleicht auch wirklich als Pflicht haben.

00:55:29: Also ich nutze KI tatsächlich auch immer mal wieder, um auch manche Dinge zu sortieren.

00:55:36: Das finde ich großartig.

00:55:41: Ich muss natürlich wissen, mit welchen Prompt, mit welchen Befehlen, ich die Fütter.

00:55:47: Ich mache meine Erfahrungen damit, dass es manchmal besser und manchmal schlechter ist.

00:55:52: Ich kontrolliere natürlich, was kommt denn daraus.

00:55:54: Ist das jetzt passend, entspricht das mir?

00:55:59: Oder hat die KI da ein Eigenleben gehabt?

00:56:03: War mein Prompt nicht gut genug.

00:56:09: Ich sag mal so, Alles, was hilfreich ist zu nutzen, finde ich großartig.

00:56:16: Aber ich muss da mir auch Zeit geben, mich zum Beschäftigen.

00:56:21: Ja, das kann schon sehr intensiv sein, vor allem weil das ja ungeahnte Möglichkeiten schafft.

00:56:26: Siehst du da irgendwo auch die Grenze des Einsatzes für dich?

00:56:30: Also wo du es überlegst, ich möchte nicht, dass sich das in so eine Richtung entwickelt.

00:56:34: oder ab einem gewissen Punkt würde ich sagen, nein, das will ich jetzt nicht mehr.

00:56:39: Fällt dir da was ein?

00:56:41: Sag mal so, solange alles datenkonform bleibt, das ist für mich ein großes Thema, für dich wahrscheinlich auch in der Arbeit mit Klienten, Klientinnen oder in meiner Dokumentation auch.

00:56:59: Ja, das ist so ein Punkt, den ich ganz, ganz wichtig finde.

00:57:03: Dann finde ich synthetische Werte natürlich immer, also meine Haltung dahinter und an die Handlung zu machen.

00:57:13: Je nachdem, wie ich es nutze und immer noch meinen Denken einschalten, also nicht der KI.

00:57:25: das Regiment übernehmen, übergeben.

00:57:30: Und ich möchte auch nicht, dass meine, sagen wir mal, meine Daten auf Social Media oder ich weiß nicht, was überall benutzt werden können, gerade um irgendein Unternehmen dahinter zu fördern oder groß zu machen oder noch größer zu machen.

00:57:51: Ich glaube, das ist jetzt erstmal das, was mir einfällt.

00:57:54: Wahrscheinlich noch mehr.

00:57:56: Ja, vielleicht noch eine ergänzende Frage, weil ich da gerade wieder in den letzten Tagen wie bei einem Tagesshow-Posting in Klammern, ich glaube, dafür darf man Werbung machen, gesteufert bin.

00:58:06: Und zwar wurde da eine Studie... aus einer Münchner Hochschule geteilt.

00:58:12: Und da ging es auch darum, dass KI in der Therapie eingesetzt wird.

00:58:17: Und es wird gerade erprobt, ob künstliche Intelligenz einen Therapeuten in Therapeuten ersetzen könnte.

00:58:24: Und wir auf die Weise vielleicht auch dieser Not, der zu wenig vorhandenen Ressourcen in diesem Bereich halt ein bisschen entgegen kommen und vielleicht die Not reduzieren können.

00:58:36: Ich habe da auch verschiedene Perspektiven drin, aber mich interessiert natürlich gerade, wenn du auch therapeutisches Arbeiten mit anbietest, wieso dein Blick da drauf ist.

00:58:45: Also mein Blick ist darauf, der Blickkontakt, die Wärme der Stimme, der Tonfall spielt in Beziehung eine nicht zu unterschätzende Rolle, auch die Mimik, die Körperhaltung und insofern würde ich sagen, sind wir niemals ersetzbar.

00:59:11: Erst recht nicht, wenn meine Umarmung notwendig ist, was ich im Therapeutisch, also da bin ich sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr distanziert, aber je nachdem ist es notwendig.

00:59:30: Und da sind wir nicht ersetzbar.

00:59:33: Da kann eine KI uns vielleicht etwas vor Gaubköln.

00:59:40: Und ich finde, das ist das, was Menschen natürlich schon auch immer noch wissen sollten.

00:59:47: Das ist ein Instrument.

00:59:49: Das ist nicht die Realität.

00:59:52: Das ist auch nicht eine Figur.

00:59:56: Ich hatte letztens irgendwo gelesen, aber nur so oberflächlich, dass ich jemand weiß ich nicht, ob das stimmt, das Leben genommen hat.

01:00:05: Gabs mehrere Fälle.

01:00:06: Und

01:00:07: da finde ich, man muss den Menschen wirklich auch den Umgang mit KI lernen und lehren.

01:00:16: Und da muss ich sagen, da will ich auch gar nicht ersetzbar sein und ich halte mich auch nicht für ersetzbar durch eine KI.

01:00:25: Wenn ich und so, ohne dass es überheblich klingen soll, aber eine KI ist ja gefüttert durch viele, viele verschiedene Stimmen und verschiedene Haltung und verschiedene, was ich aus dem Internet irgendwelche Vorgaben und so weiter.

01:00:47: Also ich habe da keine Sorge drum.

01:00:51: Man kann sich vielleicht durchaus mal einen Rat holen.

01:00:54: Was würdest du machen?

01:00:56: Aber ich bin immer noch verantwortlich dafür, als Mensch, wie ich handle.

01:01:06: Ich denke auch gerade nochmal an die Studien rund um nonverbale und verbale Kommunikation.

01:01:12: Und dass ja ein großer Anteil unserer Kommunikation eben nonverbale stattfindet.

01:01:16: Siebzig bis achtzig Prozent sind das, glaube ich sogar.

01:01:19: Und wenn wir uns das nochmal auf der Zunge zergehen lassen und jetzt das übertragen auf den therapeutischen Raum innerhalb von künstlicher Intelligenz.

01:01:27: dann ist da ja schon, da fehlt ja ein großer Teil.

01:01:31: Und mal angenommen, es entwickelt sich noch weiter, so dass auch Tonalität tatsächlich ersetzt werden kann, was ich überhaupt nicht einschätzen kann, ob das jetzt in die nächste Zeit passiert.

01:01:40: Wer weiß, ob es in so einer Richtung geht.

01:01:42: Ich glaube, schade wäre nur, wenn man sich jetzt auf den KI-Zug verlässt und nicht dafür... sich sorgt, dass es weiterhin mehr Plätze im therapeutischen Bereich, im analogen therapeutischen Bereich gibt, das wäre halt sehr schade.

01:01:58: Also das eine darf, glaube ich, existieren als Unterstützungsmerkmal, aber ich glaube, es braucht vor allem Menschen, die halt Menschen zur Seite stehen.

01:02:07: Da bin ich komplett bei dir.

01:02:08: Das wäre auch so meine Perspektive.

01:02:10: Ja, man muss immer auch gucken, wer hat welche Interessen.

01:02:15: Von wem wird das propagiert?

01:02:18: Man muss da wirklich gut hinter schauen, weil ich glaube, Therapie darf niemals ein Sparmodell bleiben oder sein.

01:02:27: Bitte nicht.

01:02:28: Weil da ist am falschen Ende gespart.

01:02:33: Und ich meine, wenn jeder nachher alleine in seinem Kämmerchen nur noch sitzt und mit der KI redet, dann findet Gesellschaft ja auch nicht mehr statt.

01:02:42: Das muss man ja auch sehen.

01:02:46: Und der Mensch ist Mensch, weil er Mensch ist und nicht.

01:02:52: Ja,

01:02:53: weil er irgendwie funktioniert.

01:02:58: Ja, bin ich komplett bei dir.

01:03:00: Ich hatte tatsächlich jetzt bereits schon in Anspruchzeichen meine Abschlussfrage für dich.

01:03:06: Also ich hoffe, ich überrasche dich jetzt nicht, aber wir kommen gerade zum Ende langsam.

01:03:10: Und meine liebste Frage zum Abschluss ist, welche Veränderung würde eintreten, wenn alle systemisch denken und handeln würden?

01:03:22: Dann würden unsere Beziehungen bis in die Gesellschaft hinein bis in die Politik hinein, bis übergreifend die Weltpolitik viel friedlicher, viel harmonischer, viel menschlicher.

01:03:47: Dann würde das bewerten, das urteilen, das verurteilen, nicht... bis zum letzten schlimmsten Konflikt geraten.

01:04:03: Ich

01:04:06: finde das Dokt ganz hervorragend.

01:04:07: Eine deine Formulierung vom Anfang an, als du erzählt hast, was für dich systemisch denken und handeln ausmacht.

01:04:14: Dieses ich bin okay, du bist okay, so habe ich das ja abgekürzt, was du gesagt hast.

01:04:19: Und das ist so eine schöne Klammer um unsere Podcastfolge.

01:04:22: Vielen Dank dafür.

01:04:23: Dennoch mag ich gerne noch mal dir Raum geben.

01:04:26: Gibt es etwas, was ich dich unbedingt hatte fragen sollen oder was du jetzt unbedingt auch sagen möchtest, dann wäre das hier noch die Möglichkeit.

01:04:34: Wie besandhaft, vielen herzlichen Dank.

01:04:37: Ich bin sehr zufrieden über das Gespräch und alle, die noch was wissen wollen von mir, können mich gerne fragen.

01:04:46: Ich glaube, ich habe das Wesentliche erzählt.

01:04:51: Danke schön.

01:04:52: Ich danke dir.

01:04:53: Gerne, herz dich gerne und vor allem danke für deine Offenheit und dass wir so ein bisschen hinter die Kulissen von dir, liebe Marion, blicken durften.

01:05:01: Und gerade diese Stimmung, glaube ich, die du ganz gut in deinen Beratungseinheiten, in den therapeutischen Sitzungen überträgst, ich glaube, die kam auch hier durch.

01:05:10: Ich bin sehr gespannt, ob unsere Zuhörenden das ähnlich sehen.

01:05:13: Schreibt uns gerne, wenn ihr das auch wahrnimmt, was ich jetzt gerade so empfinde.

01:05:18: Und an alle, die uns eben zuhören, ihr findet in den Show Notes die Links zu Marion und ihr findet auch natürlich eine Zusammenfassung der Folge.

01:05:28: Wir verlinken unsere Kanäle da drauf.

01:05:31: Wir stellen ja immer wieder Mitglieder unseres Netzwerkes vor und zeigen damit, wie vielfältig unsere Arbeit ist.

01:05:37: Und wir freuen uns, wenn euch die Folge gefallen hat, dass ihr diese bewertet.

01:05:42: Das hilft uns sehr, um den Podcast weiter zu verbreiten.

01:05:46: Wenn ihr vielleicht auf Social Media einen Beitrag kommentiert oder teilt, auch das hilft uns sehr.

01:05:51: Und wenn ihr Kommentare habt oder uns noch etwas mitgeben wollt, vielleicht auch mal eine unterschiedliche Meinung, wir mögen das alle sehr gerne, dann schreibt uns auch da gerne eine Nachricht.

01:06:01: Per E-Mail sind wir auch immer zu erreichen über halloatsystemischesnetz.de.

01:06:06: und somit sage ich, danke liebe Marion für deinen Besuch und danke an unsere Zuhörenden fürs eben einschalten.

01:06:13: Bis bald,

01:06:13: macht's gut.

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