Vom Widerstand zum Fürstand – im Gespräch mit Annette Venus

Shownotes

In dieser Folge von Mindvolution spricht Sandra Brauer mit Annette Venus – systemische Coachin, Supervisorin und Gründerin von Systemische Coachess. Mit viel Offenheit gibt Annette Einblicke in ihren persönlichen Weg in die Systemik und ihre aktuelle Arbeit im Schulkontext. Sie erzählt, wie eine familiäre Krise sie zur systemischen Haltung geführt hat, warum jeder Widerstand auch ein Fürstand ist – und wie sie heute Jugendliche und Lehrkräfte durch Coaching begleitet. Ein Gespräch über Veränderung, Haltung und das Wirken im Kleinen.

Annette Venus ist systemische Coachin, Supervisorin und Gründerin der „Systemische Coachess“. Mit einem Hintergrund in Sozialpädagogik und viel Erfahrung in der Organisationsentwicklung begleitet sie Menschen und Teams empathisch, klar und lösungsorientiert durch Veränderungsprozesse. Mehr über Annette auf www.systemische-coachess.de.

Kontakt: hallo@systemischesnetzwerk.de Mehr zu unseren Angeboten & Events: www.systemischesnetzwerk.de

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🎧 Mindvolution – der Podcast des systemischen Netzwerks: Du bestimmst die Richtung – wir begleiten den Prozess.

Transkript anzeigen

00:00:00: Moin moin und herzlich willkommen bei Mindvolution, dem Podcast des systemischen Netzwerks, einem

00:00:16: Zusammenschluss systemischer Fachkräfte.

00:00:18: Wir tragen mit Mindvolution dazu bei, dass psychische Gesundheit besprechbar und es selbstverständlich

00:00:24: wird, Unterstützung in schwierigen Lebenslagen hinzuziehen.

00:00:27: Du erfährst in unserem Podcast, dass es neben den klassischen Psychotherapieverfahren auch

00:00:32: weitere Hilfsangebote gibt, die kurzfristig zur Verfügung stehen und zu dem, welche Unterschiede

00:00:38: es unter diesen insbesondere auch auf dem Coachingmarkt gibt.

00:00:41: Unsere Gäste in den Lassen hinter die Kulissen ihrer beruflichen Praxis blicken und zeigen

00:00:46: dir auf, wie Gesprächsprozesse ablaufen und wie wirkungsvoll systemische Prozessbegleitung

00:00:51: sein kann.

00:00:52: In Mindvolution erfährst du wie vielfältig systemische Beratung, systemisches Coaching,

00:00:57: psychische Therapie und Organisationsentwicklung ist.

00:01:00: Wessen Stimme spricht hier zu dir?

00:01:02: Mein Name ist Sandra Brauer, ich bin die Gründerin des systemischen Netzwerks und Gastgeberin

00:01:06: unseres Podcasts.

00:01:07: Viel Freude beim Zuhören.

00:01:09: Ja Annette, herzlichen Willkommen im Mindvolution Podcast.

00:01:14: Du bist meiner Einladung, kann man das nur sagen, war es eine Einladung oder war es eine

00:01:19: Aufforderung, gefolgt auch bei uns zu Gast zu sein.

00:01:23: Herzlichen Dank an dich dafür.

00:01:24: Ihr habt es schon überhat.

00:01:25: Annette hat gerade gelacht, möchtest du das Lachen schon kurz kommentieren?

00:01:28: Sehr gerne.

00:01:29: Also es ist mir eine Freude dabei sein zu dürfen, dass ich dein Gast sein darf und ja,

00:01:35: es war eine Mischung aus Beidem, würde ich sagen.

00:01:38: Aber es freut mich sehr und das ist für mich das erste Mal im Podcast und von dem her

00:01:45: eine sehr schöne neue Erfahrung.

00:01:46: Bin ich gut, ich bin ja der festen Überzeugung, das erste Mal glücklich machen, so mit

00:01:51: herzlichen Glückwunsch, dir zu dieser Entscheidung dabei zu sein.

00:01:54: Ja und an unsere Zuhörerinnen, ihr erfahrt heute mir über Annette, Annette Venus und

00:02:00: ich will die Vorstellung gar nicht übernehmen, sondern überlast das ja lieber meinen Gästen

00:02:04: und Gästenen.

00:02:05: So mit lieber Annette vielleicht so kurz und knackig, wer bist du, was ist vielleicht

00:02:09: dein beruflicher Ursprung und dann steigen wir so nach und nach in deine systemischen

00:02:15: Welten ein.

00:02:16: Erzähl mal.

00:02:17: Ja, mein Name ist Annette Venus.

00:02:19: Und ich bin zertifizierte systemische Coaching und auch systemische Team Coaching und habe

00:02:25: dann noch eine Weiterbildung gemacht ins systemische Kinder- und Jugendcoaching und aktuell mache

00:02:32: ich noch eine Ausbildung zur Krise und Konfliktpädagogin und wohne im Speckgürtel Münchens, also ganz

00:02:40: nah an München dran und arbeite halt derzeit hauptsächlich remote, aber auch in Präsenz

00:02:47: und bin hin und wieder an Schulen unterwegs.

00:02:51: Genau.

00:02:52: Und kommen wir aber ursprünglich, bevor ich mich selbstständig gemacht habe, war ich

00:02:55: eine Unternehmensberatung tätig im Learning and Development.

00:02:59: Das heißt, ich habe da die Trainings für die Geschäftsführer organisiert, koordiniert

00:03:04: und war dann auch bei der Durchführung quasi immer dabei, was natürlich auch mit Geschäftsreisen

00:03:10: zu tun hat und sich mit meinem Familienleben so ein bisschen irgendwann nicht mehr, ja,

00:03:18: es hat sich zu selber schnitten, die Bedürfnisse aller so ein bisschen.

00:03:22: Ja, ich lieb bisher tatsächlich eure Biografien näher kennenzulernen und die auch hier im

00:03:28: Podcast mit anderen teilen zu können.

00:03:30: Was ich jetzt gerade bei dir schon rausgehört habe, dass die Welt aus der du kommst, Unternehmensberatung

00:03:38: habe ich gehört, zwar mit Focus Learning und Development, deiner Tätigkeit und die,

00:03:44: in der du dich jetzt befindest oder immer weiter eintaust, vielleicht doch sehr verschieden

00:03:49: ist.

00:03:50: Wie bist du denn von der alten Welt der Annette zur neuen Welt der Systemischen Coaches, wie

00:03:56: du dich nennst, das ich total cool finde, gelangt?

00:03:59: Wie bist du zum Systemischen gekommen?

00:04:01: Das ist tatsächlich ein sehr persönliches Ereignis, was ich erfahren habe und ich habe

00:04:09: wirklich meine Weiterbildung, jetzt sind Vorbereitungen auch auf unser Gespräch mal angeschaut und

00:04:14: habe gemerkt, eigentlich war immer meine Motivation für eine Weiterbildung eine sehr persönliche.

00:04:20: Also ich habe ein persönliches Ereignis gehabt, worauf finde ich gesagt habe, da möchte ich

00:04:25: tiefer einsteigen und so war es auch bei meiner ersten systemischen Ausbildung.

00:04:29: Das war die Systemische Coaching Ausbildung, da ging es meinem Sohn sehr schlecht, das

00:04:36: war zur Zeit des Lockdowns, also kurz vor dem ersten Corona-Lockdown und wir haben leider

00:04:43: nicht die psychologische Hilfe erfahren dürfen, die wir gebraucht hätten und so haben wir

00:04:50: gesagt, nichts tun ist keine Option, wir müssen handeln und ich habe das Glück, dass ich einen

00:04:55: wundervollen Ehemann habe, der mit mir an einem Strang gezogen hat und auch die Notwendigkeit

00:05:00: gesehen hat, dass wir was machen müssen und so haben wir für uns einen Weg gefunden,

00:05:07: der eine der Karte der Ressourcen zur Verfügung hatte, der hat die Akkutsituation gelöst,

00:05:13: der andere hat zugeschaut, wie wurde das gelöst und dann haben wir gemeinsam reflektiert,

00:05:18: was könnte man vielleicht anders machen, was könnte man besser machen und so haben wir

00:05:22: das, das klingt jetzt alles sehr, sehr heruntergebrochen, sehr vereinfacht, es war schon eine sehr, sehr

00:05:27: harte Zeit, aber das war die Methode, die uns quasi geholfen hat durch diese Zeit zu

00:05:33: gehen und die auch unserem Sohn geholfen hat und da ist mir aufgefallen, dass so kleine

00:05:41: Verhaltensveränderungen seitens meines Mannes oder mir schon unglaubliche Auswirkungen auf

00:05:46: mein Sohn hat, also dieses Familiensystem und das war das erste Mal, dass ich mit Systemik

00:05:51: in Kontakt gekommen bin und gesagt habe, wow, da möchte ich tiefer reingehen, da möchte ich noch

00:05:57: ein bisschen mehr, damit ich mehr darüber erfahren und so bin ich zum systemischen

00:06:01: Coaching gekommen. Nichtdestotrotz an dieser Stelle ist für mich ein ganz, ganz wichtiger

00:06:05: Hinweis, also es war bei uns wirklich eine ausmalende Situation aufgrund dieses Lockdowns. Ich empfehle

00:06:13: jeden, jede Mutter, jedem Vater, deren Kind irgendwelche psychologisch oder, oder ja, Symptome

00:06:22: zeigt, Panik attacken wie auch immer. Es holt euch die psychologische Hilfe, die ihr braucht,

00:06:29: auch, das ist einfach damals den Umständen geschuldet gewesen und im Nachhinein denke ich

00:06:35: manchmal auch, vielleicht hätte ich noch mehr kämpfen müssen sollen, aber wir haben es geschafft.

00:06:40: Ich bin sehr dankbar unserem Sohn geht es gut, aber es hätte auch vielleicht anders ausgehen

00:06:48: können, insofern da nur an der Stelle meine Rathilfe auch anzunehmen.

00:06:55: Ja, danke, dass du das gerade so teils oder auch so offen teilst. Wir wollen diesen Podcast ja auch

00:07:03: dazu nutzen, tatsächlich zu entstigmatisieren oder dazu beizutragen, dass das Thema psychische

00:07:09: Belastung oder sich auch Psycho- und Psychologische Unterstützung hinzuzuziehen, dass es selbstverständlich

00:07:15: wird. Somit vielen Dank auch da für deine Offenheit. Ich würde mir wünschen, dass das viel

00:07:20: öfter gescheht, offen darüber reden zu können, was uns bewegt und beschäftigt nicht mehr,

00:07:24: wenn es unser physisches Wohl geht, sondern eben auch das psychische und auch an diesen, ja,

00:07:31: diesen kleinen Hinweis, den du da gerade ja auch gegeben hast zu gucken, welche Art der

00:07:35: Unterstützung ist eigentlich wirklich gerade hilfreich oder auch notwendig und auch möglich.

00:07:40: Das sind ja mehrere Punkte, die da zusammengekommen sind, so wie du das gerade erzählt hast und wäre

00:07:45: vielleicht die Verfügbarkeit der Psychotherapieplätze in Deutschland etwas anders wäre vielleicht ja auch

00:07:52: ein ganz anderer Zugang für euren Sohn dort möglich gewesen und dann halt zu sagen, aber es gibt

00:07:57: auch noch ein Angebot, was kurzfristig zur Verfügung steht und das liegt dann halt in

00:08:03: vielleicht einer systemischen Familienberatung, Familientherapie, ich weiß nicht, wo genau ihr

00:08:08: wart. Das ist ja tatsächlich zum Glück auch etwas, was es auch noch gibt und ich gab viele Wissen

00:08:13: gar nicht da draußen, die jetzt nicht in unserer systemischen Bubble sind, welche Hilfs- oder

00:08:18: Unterstützungsangebote es dort überhaupt gibt. Absolut, absolut. Ich wusste ich damals ja auch

00:08:24: nicht. Ich war sehr unbedarft. Ich habe es erstmal körperlich abklären lassen und als er

00:08:31: als Sagen gesagt hat, körperlich ist alles in Ordnung. Mir war schon klar, dass das tiefer geht,

00:08:36: dass das eine ganz andere Ebene betrifft, aber das war jetzt mal der erste Schritt und als aber

00:08:43: dann der Kinderarzt gesagt hat, ich muss euch die Hoffnung leider nehmen, dass ihr einen schnell,

00:08:48: einen Platz beim Psychologen bekommt, weil aktuell dauert das Wochen, Monate bis ihr da ein Termin

00:08:55: bekommt, da war das für mich erstmal okay. Dann habe ich diesen Zustand angenommen. Ich habe es

00:09:02: noch versucht bei ein, zwei Psychologen, aber im Endeffekt, das ist genau das, was ich meine.

00:09:08: Ich habe das vielleicht tatsächlich zu schnell als gegeben genommen, aber das ist auch wieder

00:09:12: dieses, ich habe dann nach einer Lösung geschaut, wie kriegen wir das hin,

00:09:16: zumal mein Sohn tatsächlich dann auch unter Drehen gesagt hat, nein, nein, nein, wir schaffen das

00:09:21: als Familie. Ich möchte niemanden Fremdes und da war für mich so jeder Widerstand,

00:09:26: ist auch ein Fürstand und habe überlegt, okay, was macht das, wenn wir jetzt jemand

00:09:33: externes haben, der meinem Sohn hilft und auch uns, kann er sich überhaupt dann öffnen,

00:09:40: wenn er solche Widerstände in sich hat. All das waren Sachen, das war eine sehr, sehr anstrengende

00:09:46: Zeit für uns. Wenig schlafen, viele Gedanken, das ist immer, wenn das eigene Kind leidet,

00:09:52: das ist nicht schön, das zusehen miterleben zu müssen und wünsche ich tatsächlich

00:09:58: keinem. Auch wenn für mich natürlich dann, wenn man zurückblickt, also zurückblickt,

00:10:02: die systemische Coaching aufgekommen ist, das wäre anders wahrscheinlich nicht, aber genau.

00:10:09: Ich bin gerade auch über deine Formulierung gestolpert, die ja auch pure Ausdruck von systemischer

00:10:17: Haltung ist. Jeder Widerstand ist auch ein Fürstand. Ich habe eine Formulierung noch nicht

00:10:22: die höchste erste Mal gerade und gefällt mir unheimlich gut, weil es immer das eine

00:10:27: und halt auch das andere gibt. Ja, und das ist tatsächlich, da gehen die Grüße raus an

00:10:33: Liebe Kerry, wenn die mich hört, das habe ich von ihr übernommen, das haben wir im Rahmen der

00:10:36: Ausbildung gehört, das kommt von ihr und das habe ich für mich so aufgenommen. Das ist

00:10:44: tatsächlich und das hilft mir auch in der Schule, im Schulkontext, endlich den an Schulen, wenn

00:10:49: tatsächlich ja. Ja, ich würde gerne tatsächlich nochmal auf diesen Ausbildungspunkt kommen,

00:10:55: wenn es auch nicht, wo jetzt um die Ausbildungsinhalte gehen soll, sondern auch das, was uns ja im

00:11:00: Netzwerk auch sehr ein, diese Vielfalt in unserem Profil und auch die Sehnsucht nach immer

00:11:08: mehr Weiterbildung oder sich permanent weiterzubilden. Ich glaube, du hast mindestens drei

00:11:12: Weiterbildungen genannt, die du absolviert hast oder in einer vierten bist du noch, ich habe

00:11:16: es gerade gar nicht mehr in Erinnerung. Es ist wie so ein Sog, oder? Wenn man einmal angefangen hat,

00:11:21: kommt man da auch nicht mehr so richtig von los oder wie war das bei dir? Ja und nein,

00:11:26: also ich bin sehr wissbegierig so ein bisschen, also ich brauche das ein Stück weit für mich,

00:11:33: immer diese Weiterentwicklung tiefer reingehen und das, das, ich glaube, da sind wir uns auch

00:11:38: ziemlich ähnlich oder? So ein bisschen vielseitig interessiert und absolut. Ja, da kommt man

00:11:44: tatsächlich, da kommt dann dieser Sog tatsächlich. Bei mir war das dann die zweite, also diese

00:11:49: Teamcoaching-Ausbildung, die habe ich direkt im Anschluss, die habe ich angeschlossen. Das war

00:11:55: aber gar nicht, das war die einzige Weiterbildung, die ich nicht aus persönlicher Erfahrung heraus

00:12:03: beschlossen habe, sondern die gab es da und es gab dieses Angebot und habe gesagt, okay,

00:12:08: da mache ich das in einem Abwasch. Im Endeffekt war sie ein Ticken zu früh für mich, aber ich habe

00:12:13: auch da was mitgenommen, ganz klar, also ich habe aus jeder Weiterbildung einiges für mich mitnehmen

00:12:19: können und dann habe ich diese, diese Weiterbildung zum Kinder- und Jugendcoaching, das war eine

00:12:27: kleine Weiterbildung, weil ich hatte ja schon die für Erwachsene und das war jetzt quasi nur noch

00:12:32: mal so drauf gesetzt quasi, weil ich mit Kinder und Jugend, also nicht Kindern, sondern eher

00:12:38: Jugendlichen arbeiten wollte. Ich wollte an die Schulen und dann habe ich gesagt, dann möchte ich

00:12:44: einfach da ein besseres Verständnis haben, weil das ist eine andere, eine andere Vorgehensweise,

00:12:48: man kann das nicht so eins zu eins, na ist klar, Kinder sind in einem Abhängigkeitsverhältnis,

00:12:53: da sind die Eltern, da gibt es Klärungsgespräch mit den Eltern, was ist, wenn das Kind ein anderes

00:12:59: Anliegen hat, als ihr, wie flexibel kann ich damit umgehen, also es ist halt einfach noch mal ein

00:13:05: ganz anderes Setting. Und deswegen war es mir wichtig da noch ein bisschen was zu erfahren,

00:13:14: darüber und auch natürlich Methoden, wie wende ich denn Methoden bei Kindern oder Jugendlichen an.

00:13:19: Genau und dann zuletzt, weil ich dann ja an den Schulen schon seit Jahren, seit ein paar Jahren

00:13:25: tätig bin, habe ich dann gesagt, ich brauche für mich noch einfach diese Ausbildung, um

00:13:34: Souveräne mit Widerständen auch umgehen zu können und das war, das war, da habe ich sehr,

00:13:40: sehr viel für mich da auch mitnehmen können, bisher und die ist ja noch nicht zu Ende die

00:13:43: Ausbildung, also aber das gibt mir sehr viel, zumal ich mit Konflikten nicht, ich habe nicht

00:13:51: viele Konflikte mitbekommen als Kind und Jugendliche, also das gab es bei uns einfach nicht, also das heißt,

00:13:58: die gab es schon, aber die wurden halt unterbunden und sehr tätig, unter die, die gekehrt wurden,

00:14:04: der konnte fast fliegen, aber ich habe keine Konfliktstrategie entwickelt, meine Strategie war

00:14:09: einfach Konflikte vermeiden, Konflikte ist was Schlechtes und jetzt festzustellen, nein, da kann

00:14:15: unglaublich viel Fruchtbares auch daraus entstehen, das war für mich auch noch mal so ein Gamechanger,

00:14:20: wie ich sage, das ist eigentlich ein Entwicklungsprozess, der nicht schlecht ist und ja, das hat mir

00:14:29: schon noch mal ganz anders die Augen geöffnet und ja, macht Spaß, da reinzugehen. Wenn du das

00:14:37: gerade sagst, ich versuche ja immer ein bisschen noch einzuordnen in den gesamtgesellschaftlichen

00:14:43: Kontext, also diese, diese Umdrehen mit Konflikt oder auch mit Reibung, mit Spannung, die auftreten,

00:14:49: glaube das liegt auch sehr stark in unserer Gesellschaft mit, es ist über, über sehr viele

00:14:54: Jahre halt nicht zu besprechen war, was Menschen beschäftigt, vielleicht auch gewisse Bedürfnisse

00:15:00: nicht ausgesprochen werden durften und man immer sehr bemüht an den Beziehungen war, die nicht

00:15:07: gefährdet sein sollten, das wäre jetzt so meine Übersetzung von dem ja, warum es manchmal so

00:15:13: schwer fällt in unserer deutschen Kultur tatsächlich auch in diesen, in diese Reibung zu

00:15:18: kommen und Konflikte zu erleben. Ich gehe auch da, das eint uns, also das kenne ich genauso,

00:15:23: ich bin da auch nie geübt drin gewesen, ich habe erst in den letzten Jahren als ja über 40

00:15:29: Jahre Frau Freude dabei empfunden oder gelernt zu empfinden in dieses verbale Duell zu gehen und

00:15:37: tatsächlich dann auch festzustellen, es darf ein, ja es darf ein, ein Disput geben, es darf eine

00:15:45: Reibung geben und trotzdem ist ein großer Anteil der Beziehung stabil oder auch okay, das heißt,

00:15:52: ich sage, wir sagen immer nein zur Sache, aber ja zum Menschen und ich finde mit dieser

00:15:58: Haltung kommt man auch viel leichter dann halt in solche tiefen Gespräche, wo es denn auch wirklich

00:16:03: das geht, was uns gerade beschäftigt, somit finde ich das eine absolut wertvolle Entwicklung,

00:16:08: ich glaube davon braucht es halt noch viel, viel mehr, gerade in den aktuellen politischen

00:16:13: gesellschaftlichen Diskussionen, dass wir darin geübter werden, dazu halt auch mit einem ins

00:16:18: Gespräch zu kommen. Ja, bin ich ganz bei dir, also das ist auch gar kein, tatsächlich gar kein

00:16:24: Vorwurf an meine Eltern, die haben es ja selber nicht anders gelernt, das ist halt die

00:16:27: gegebendes Weiter und aber ja, es ist schon gerade auch jetzt bei Jugendlichen diese Reibung, die

00:16:35: brauchen sie auch für die Entwicklung, das merke ich bei meinen Kindern, die sind auch angehende

00:16:41: Teenies, also da merke ich das schon auch, die brauchen eine gewisse Reibung und das ist völlig

00:16:46: normal, aber damit umgehen zu können, zu überrehen, umgehen zu können, das ist etwas, was mir Spaß

00:16:54: macht, da das zu lernen und ja, wie du sagst. Das sieht es übrigens auch in ein nettes Gesicht,

00:17:00: das ist ja wie immer, ich sehe anette ihr nicht, aber ich versuche gerne die Emotionen in der

00:17:05: Mi-Mik und manchmal auch in der Gestik und Koppersprache auch an euch Zuhörende zu

00:17:09: übertragen, ich nehme es ja auf jeden Fall ab, dass du Freude daran hast, vor allem weil dadurch

00:17:13: vielleicht ja auch eine große Veränderung oder auch dann nachhaltige Veränderungen entstehen kann,

00:17:17: das ist ja oftmals auch ein Beweggrund, auch hinter unseren systemischen Handeln. Ja, absolut.

00:17:23: Ja, bevor wir in die Welt der Schule mit dir zusammen einsteigen, auf die ich sehr neugierig

00:17:29: bin, muss ich hier an dieser Stelle schon mal hervorheben, möchte ich dir gerne zwei große

00:17:35: Fragen stellen. Ich fahre nochmal den spannenden Spurenflisschen auf und zwar die erste tatsächlich,

00:17:41: wenn wir in systemischer Weiterbildung sehen sind oder eine systemische Weiterbildung erlebt haben,

00:17:47: dann könnten wir uns ja eben als systemische Coaching bezeichnen, wir können uns als systemische

00:17:52: Beraterin, Therapeutin, Organisationalen Entwickler, was auch immer bezeichnen, würdest du dich selber

00:17:57: nicht mal als solches bezeichnen, sondern vielleicht auch Systemikerin nennen und wenn ja,

00:18:05: warum und wenn nein, warum nicht? Ich mag die wohlwollende systemische Grundhaltung,

00:18:12: das ist etwas, das finde ich, das hat bei mir sehr viel positiv ausgelöst. Ich bin sehr, sehr

00:18:21: viel wohlwollender, oder trete sehr viel wohlwollender den Menschen gegenüber. Ich bin dadurch auch

00:18:27: deutlich entspannter, ich nehme nicht mehr alles persönlich, weil gerade dieses alles, was ein

00:18:32: Mensch tut, tut er aus mindestens einem guten Grund beziehungsweise einer guten Absicht in dem

00:18:37: Moment, in dem er handelt. Das ist gerade im Schulkontext für mich eine Befreiung quasi. Also ich

00:18:45: nehme es nicht mehr persönlich, sondern ich habe in dem Moment eher Mitleid oder Überlege, bin eher

00:18:50: so Detektivin, woher steht das? Welches Bedürfnis wird da gerade erfüllt, dadurch durch das Verhalten

00:18:58: dieser einen Schülerin oder des einen Schülers? Genau, also es ist eher, das hat sich verändert,

00:19:06: der Umgang damit und deswegen, dass diese Grundhaltungen vom systemischen Denken,

00:19:14: die finde ich, waren für mich wirklich auch ein Augenöffner im Umgang in mein Privatleben und

00:19:21: auch so. Bin ich deswegen Systemikerin? Erzähl du doch mal, also macht das sich, macht das eine

00:19:30: Systemikerin schon aus? Also das wird mich jetzt interessieren, wo ziehst du da die Grenze? Ja,

00:19:36: danke für die Rückfrage. Ich habe auch länger darüber nachgedacht, als ich damals meine

00:19:43: Weiterbildung machte, ich glaube ich habe sie 2018 abgeschlossen, das ist inzwischen ganz schön

00:19:47: lange hier, fällt mir gerade auf und dachte so, ich bin ja jetzt Systemische Beraterin. Und dann

00:19:54: dachte ich, dann kann ich ja jetzt alle Methoden anwenden und irgendwie man hat irgendwas von

00:19:58: Haltung gesagt. So richtig verstanden hatte ich das damals noch nicht, das habe ich an verschiedenen

00:20:03: Stellen schon mal geäußert, schriftlich, mündlich und so weiter, dass ich dann danach irgendwann

00:20:08: begriff, ach so, alles was ich mache basiert ja auf meinen Werten und eben auf meiner Haltung. Und

00:20:15: dann habe ich mir tatsächlich immer mehr Gedanken darüber gemacht, was bedeutet dann noch mal

00:20:19: systemische Haltung. Und ich muss sagen, ich fand die Ausbildung, die ich selber gemacht habe,

00:20:24: fand ich sehr wertvoll. Also die hatten ja ganz ganz viel Geschenke bereitet und ich habe ganz

00:20:30: viel daraus mitnehmen können. Aber diesen Zusammenhang zwischen Haltung, Verhalten und

00:20:37: unserer Sprache und Anwendung der Methodik, den habe ich glaube ich erst über die Praxis erfahren

00:20:42: und konnte dann halt analysieren, was tu ich da eigentlich gerade und was bedeutet dann jetzt

00:20:47: eigentlich systemische Haltung. Und dann ist der Prozess sehr, sehr dynamisch geworden und ich

00:20:54: habe mir, also ich habe meine eigenen Verhalten zum Kommunikationsweisen seziert ohne Ende und

00:21:00: habe dann festgestellt, okay, sozebische Haltung ist für mich, dass ich immer wieder zum

00:21:05: Perspektivewechsel einlade, dass ich ihn annehme, dass ich so wie du sagst, die gute Absicht

00:21:10: erkunde, dass ich versuche die Ressourcen bei mir und bei anderen zu erkennen und dass ich

00:21:16: oftmals diene im Kontext betrachte und einbeziehe und dass ich niemals zu sehr im Problem bade und

00:21:23: immer in Richtung Lösungsraum versuche zu gehen, unter anderem das sind mal die fünf Punkte,

00:21:27: die ich jetzt erste menne und dann habe ich festgestellt, so wie du das auch gerade beschrieben

00:21:31: hast, ich mache das immer. Ich komme da gar nicht mehr von los, also ich kann das nicht nur in

00:21:36: meiner Arbeit berücksichtigen, sondern auch im privaten. Das fällt nicht immer leicht, also je

00:21:42: nachdem wie viel Reibung halt mit manchen Menschen entsteht oder wie viel Stress vielleicht auch

00:21:46: gerade da ist, aber eigentlich basiert mein Verhalten auch im privaten auf systemische

00:21:52: Haltung und somit würde ich nicht schon nennar immer als Systemikerin bezeichnen. Das ist so meine

00:21:58: Erklärung dazu. Ja, da bist du mir schon ein paar Schritte voraus oder ein paar Schritte frechter

00:22:05: als ich. Für mich war das ähnlich, diese Ausbildung an sich, das war ein Staat, also das war der

00:22:12: Startschuss quasi für eine unglaubliche Persönlichkeitsentwicklung meinerseits. Also das hat so viel

00:22:17: in meinem Kopf, hat das die ganze Zeit bing bing bing bing gemacht, so viel Aha-Momente und aber so

00:22:24: richtig verstanden, das habe ich erst durch die Praxis, durch die Coachings danach und es ist

00:22:32: immer noch so, durch jedes Coaching lerne ich Neues, neue Erkenntnisse lerne mich auch noch

00:22:38: mal ein Stück weit besser kennen und das, ja das war, ich würde jetzt die Carry, wenn meine

00:22:47: Ausbildungsleiterin die Carry jetzt zuhört, die wird lachen, weil es war wirklich so, ich war die

00:22:52: jenige, die hatte ihr iPad auf dem Schoß und ich habe alles mitgeschrieben, ding ding ding ding

00:22:58: wirklich alles, ich wollte wirklich die Democoachings, ich habe jedes Wort mitgeschrieben, es war mir

00:23:04: so wichtig, alles irgendwie aufzusaugen, ich wollte ja alles in Anführungsstrichen richtig machen,

00:23:09: so mein perfektionistischer Anteil war sehr laut und ich habe aber gar nicht so wirklich begriffen,

00:23:17: dass ich dadurch, dass mir dadurch auch einiges entgangen ist, also natürlich profitiere ich heute

00:23:24: von diesen ganzen Notizen, auf die ich immer noch mal zurückgreifen kann und es hat mir für den

00:23:29: Moment damals Sicherheit gegeben, Kontrolle gegeben, also es war, ich hatte das Gefühl in dieser

00:23:36: Ausbildung so oft aus meiner Komfortzone geschläudert worden zu sein, dass ich danach der

00:23:41: Ausbildung erst mal wieder auf der Suche war, wo ist mir meine Komfortzone und das hat mir aber

00:23:46: Sicherheit für den Moment gegeben. Inzwischen nutze ich auch gar nicht mehr wirklich so viel

00:23:53: Methoden, also ich habe wirklich am Anfang ganz ganz viele Methoden gesammelt, aber das mache ich

00:23:59: deswendig eigentlich gar nicht mehr so häufig an, es gibt so ein paar Methoden, aber im Grunde

00:24:05: mache ich sehr sehr viel über diese offenen Fragen und rege meinen gegenüber zum Nachdenken an.

00:24:11: Wichtiger als diese Methoden ist mir die Wirkweise der Methoden, die dahinter steht,

00:24:16: ja zu verstehen und das war, das da war ich einfach noch nicht während der Ausbildung und

00:24:20: witzigerweise wenn ich jetzt ein Foto von mir sehe, von während der Ausbildung und das ist so, ich weiß

00:24:30: nicht ob du das kennst, das ist dazwischen liegen für mich im Welten, das ist so, das ist eine andere

00:24:35: Annette als die dies heute gibt und das ist total schön, weil es zeigt einfach ich bin weitergegangen

00:24:43: und so hat jede Weiterbildung tatsächlich dazu beigetragen, persönlich ja selbstbewusst dazu werden,

00:24:52: ja sich auch mal was zu trauen und ja das auch anzuwenden, also das ist ja das wichtigste,

00:24:59: nicht nur eine Weiterbildung nach dem Nächsten zu machen, sondern auch in die Anwendung zu gehen

00:25:04: und zu üben und wo auch wieder so ein bisschen das Thema war, war dieses Erfolg, woran mäß ich denn

00:25:12: dass ein Coaching erfolgreich ist, das war auch für mich so in der Coaching Ausbildung ein Thema,

00:25:19: weil ich immer gehofft habe, dass das beim Klient dann in jeder Sitzung dieses "ah jetzt hat",

00:25:25: aber das muss es ja gar nicht, das wirkt ja oft nach und vielleicht kommt ja auch danach irgendwann

00:25:33: diese Erkenntnis und über den Erfolg eines Coachings habe ja nicht ich zu urteilen,

00:25:38: dann ist jetzt entscheidet ja der Klient an sich, aber auch da war es wirklich für mich so ein Anfang

00:25:44: und das ja ein wunderschöne Entwicklung tatsächlich so ein schöner Lernweg bis heute.

00:25:51: Es ist ganz spannend, du hast gerade ein paar Beispiele genannt, die ich in einem Beitrag für

00:25:58: die Praxiskommunikation in Klammern Werbung, das ist der Fachmagazin für Beraterinnen,

00:26:03: Coaches, Therapeuteninnen im Jundvermann Verlag, kann man zu und in diesem Beitrag ging es um Fehler,

00:26:11: den Umgang mit Fehlern, also jetzt gerade auch in unserer Berufsgruppe und ich glaube, ich habe

00:26:17: da so etwas geschrieben, wie es darf leicht sein, weil das ist das, was ich aus meiner Weiterbildung

00:26:21: selber mitgenommen habe und es muss auch nicht immer der ganze Strauß sein, den wir dort präsentieren

00:26:27: müssen und wir müssen nicht performen, sondern der Klient und die Klientinnen und wir gehen halt

00:26:33: in ein Verhältnis und die Bälle fliegen die ganze Zeit hin und her und aus diesem Flow entsteht

00:26:40: dann irgendwann eine Veränderung und manchmal ist es halt die kleine Veränderung, die dann

00:26:45: schlussendlich aber zu großen Veränderungen führen kann und ich glaube, das kommt auch so wie du

00:26:51: sagst, mit der Praxis irgendwann, dass man immer näher diese Erfahrung macht und vor allem vielleicht

00:26:57: auch als Zeichen es nimmt, wenn es dich mal schwer und hart angefühlt hat, dann war man vielleicht

00:27:04: zu sehr in dem Performing-Modus und vielleicht auch in dem perfektionistischen Anteil und darf

00:27:09: den vielleicht beim nächsten Mal wieder etwas leiser stellen. Daran muss sich gerade dem,

00:27:13: es passt gerade ganz gut, dass du das so gesagt hast. Ja, wenn du als Coach härter arbeitest als

00:27:18: dein Klient, dann hast du was falsch gemacht. Schön kennst du auch, hast du das auch gelernt? Das habe

00:27:24: ich auch gelernt und das war am Anfang wirklich, ja ich wollte alles, ich wollte dir das komplette

00:27:30: Paket mitgeben und ich wollte ja nur das Beste. Ja, genau und du weißt ja auch das Beste,

00:27:35: genau, du als Fremdermensch weißt genau das Beste. Ich hoffe unsere Zuhörerinnen hören den

00:27:40: leichten Sarkasmus raus, das ist eine der Grundhaltung, die wir eigentlich auch im Systemischen

00:27:45: haben, Annette lacht auch gerade und ich denke, sie wird auch gleich nicken, dass natürlich der

00:27:49: Klient oder die Klientin Experte, Experte für die Lösung ist. Genau, es kommt ein sehr anstes

00:27:55: Micken. Ja, na ja absolut, also wie kann ich denn wissen, was für mein Gegenüber wirklich passend

00:28:02: sein könnte oder was er braucht, wenn ich doch gar keinen Zugriff auf sein gelebtes Leben habe?

00:28:09: Ich kann ja nur das, ich kriege ja nur das mit, was der Klient nonverbal und verbal Preis gibt

00:28:15: oder erzählt. Also von dem her kann ich ja nur mit Fragen, den Suchprozess losstoßen, aber ich

00:28:21: kann mir nicht anmaßen, ich bin Experte für das Leben meines Gegenübers. Von dem her aber auch

00:28:28: eine sehr, sehr schöne Grundhaltung und ich finde es auch schön, diese Unwissenheit und dieses

00:28:34: Nicht-Experte sein müssen. Das kommt meiner Persönlichkeit sehr entgegen. Ja und vielleicht

00:28:40: können wir da auch tatsächlich nochmal den Verweis auf die Folge mit Lena machen, das müsste

00:28:44: Episode 2 gewesen sein, wenn ich mich gerade richtig erinnere, weil auch Lena genau darüber

00:28:50: etwas ausführlicher besprochen hat, weil sie auch der Überzeugung ist, wie wir alle das

00:28:54: um auf die Art und Weise des Nicht-Experten-Science oder des Nicht-Wissens halt nachhaltige

00:29:01: Veränderungen entstehen können, eben aus der von uns begleiteten Person heraus. Das vielleicht

00:29:06: nochmal dazu. Ich habe aber vorhin noch eine zweite große Frage angekündigt, die ich an dieser

00:29:11: Stelle gerne stellen möchte und jetzt müsstet ihr auch an der Teseen. Die ist natürlich auch ganz

00:29:17: einfach zu beantworten und zwar eine meiner liebsten Fragen. Stell dir vor, wir bekommen Besuch vom

00:29:23: Mars, also Mars ist mein Lieblingsplanet an dieser Stelle und wir sollten jetzt einem Mars-Bewohner,

00:29:31: einer Mars-Bewohnerin kurz und knackig erklären, was eigentlich systemische Arbeit bedeutet. Wie

00:29:37: würdest du antworten? Wie würdest du ihm unsere Welt erklären? Da hast du mich erwischt. Also das

00:29:44: ist absolut nicht meine Kernkompetenz, komplexe Sachverhalte in einfacher Auffahrung runterzubrechen

00:29:49: und vom Mars bekomme ich tatsächlich relativ wenig Besuch, das ist vielmehr von der Venus,

00:29:53: aber das ist meine Schwiegermutter und die kommt einmal vor. Nein, Spaß! Ja, bei dem Datikus,

00:30:00: bevor das irgendwie mal jetzt falsch einordnet, nur noch zur Erinnerung, ernette heißt Venus mit

00:30:04: Nachnamen, nur dass ihr das kurz einordnen könnt. Ja, genau. Also letztlich kannst du dir das so

00:30:11: vorstellen wie so ein Mobilee, das fand ich immer ganz passend. Also systemische Coaching hat

00:30:17: einen ganzheitlichen Ansatz, das bedeutet, ich betrachte nicht nur den Menschen isoliert,

00:30:22: sondern als Teil eines großen Systems. Jeder von uns ist mit seinen Persönlichkeitsanteilen,

00:30:28: mit dem was ihm wichtig ist, Erfahrungen, Prägungen, ein in sich geschlossenes System und

00:30:33: wir wiederum arbeiten ja dann vielleicht ein Beruf, den wir ausüben, das heißt das System Arbeit,

00:30:39: wir leben in einer Familie, das System Familie und Freunde und so leben wir in unterschiedlichen

00:30:44: Systemen und die einzelnen Elemente dieser Systeme haben eine Wechselwirkung, das ist,

00:30:51: heißt, wenn du ein Teenager zu Hause hast, vielleicht gibt es auf dem Mars ja auch Teenager,

00:30:55: dann kann der das System, weil er sich plötzlich anders verhält, ganz schön ins Beben bringen.

00:31:01: Dann bewegt sich das Mobilee, weil es eine Verhaltensveränderung von einer Person aus

00:31:06: diesem System hat eben auch Auswirkungen auf alle anderen. Dann fragen sich die anderen,

00:31:09: wieso macht er das jetzt? Und Systeme haben die Eigenschaft, die wollen Stabilität haben,

00:31:18: um einfach zu überleben, quasi, das heißt, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das Umfeld

00:31:25: erstmal versucht, diese eine ausschärende Person, die sich plötzlich anders verhält,

00:31:29: wieder so ein bisschen in das alte Muster vielleicht zu bringen. Korrigier mich, wenn ich das falsch,

00:31:34: wenn ich irgendwas falsch ausdrücke und sage, ich nicke freundlich. Genau. Und das ist auch,

00:31:41: wenn sich deine Arbeitskollegen plötzlich anders verhält als vorher, dann stellst du dir vielleicht

00:31:46: auch die Frage, wieso, was ist passiert? Und das hat alleine, das hat schon Auswirkungen und da

00:31:53: kommt etwas in Gange. Und ja, also ergänzt mich gerne, das wäre quasi so was, was ich einem

00:32:02: Marsbewohner sagen würde, genauso wie der Blick Ressourcen orientiert. Das hattest du ja vorhin

00:32:10: schon gesagt. Also, wir sind ja der Überzeugung, dass alle Menschen, dass jeder von uns die

00:32:16: Kompetenzen und Ressourcen zu jeder Zeit in sich trägt für die gewünschte Veränderung. Sie sind

00:32:22: nicht immer gleich zugänglich, weil vielleicht sind sie in Vergessenheit geraten oder man hat sie

00:32:28: irgendwie abgekoppelt, wie auch immer, aber sie sind da und das macht die Arbeit als systemisches,

00:32:34: systemischen Coaching so interessant, weil ich fühle mich immer als Detektive und zu gucken,

00:32:39: wann war das denn schon mal und was hast du da gemacht und einfach immer auf der Suche nach

00:32:44: diesen Ressourcen, die schon mal da waren und auch noch da sind, aber einfach gerade für den

00:32:51: Moment nicht zugänglich. Und das finde ich, macht jedes Coaching für mich sehr, sehr individuell und

00:32:58: sehr, sehr interessant, weil ich immer wieder neu suche. Die Anliegen können ähnlich sein,

00:33:03: also mit dem die Coaches zu mir kommen. Das kann schon ähnlich sein, aber der Weg ist immer

00:33:10: ein ganz, ganz individueller und das ist schön. Ja, ich liebe, was ich tue. Es ist einfach.

00:33:17: Gibt es wunderbar. Auch überzeugende Minik an dieser Stelle. Vielen Dank dafür und vielen Dank,

00:33:23: dass du den Versuch gewagt hast, die Komplexität zu reduzieren und auf die Maßenbewohnerfragen

00:33:30: so schön geantwortet hast. Vielen Dank. Ich glaube, da war es ganz zuträglich, dass wir

00:33:35: vorher schon ein bisschen ausgeführt haben. Dann könnte man das jetzt zusammen quasi

00:33:39: zusammensetzen als Puzzle, was halt in Summe alles Systemik bedeuten kann. Wie kommt es

00:33:44: dann jetzt eigentlich, dass du dir, ach, ach, Punkt zwei Fragen, wie kommt es denn jetzt

00:33:49: eigentlich, dass du dir diesen Kontext oder das System Schule ausgesucht hast und wie

00:33:54: wirst du dort als Systemikerin wirksam? Das wird mich jetzt interessieren, um so ein bisschen

00:34:00: so in deine Arbeitswelt einzutauchen. Genau. Also ich bin, zu mir kommen ja auch, also

00:34:08: bisher kamen überwiegend Erwachsene mit dem Beruf oder mit dem Anliegen. Ich möchte

00:34:14: mich beruflich verändern, aber in welche Richtung weiß ich noch nicht so genau. Also das, diesen

00:34:22: Schwerpunkt, den habe ich mir gar nicht ausgesucht, weil ich mag eigentlich gar überhaupt nicht

00:34:26: so diese Spitze Positionierung heißt das ja, weil ich mag ja gerne Vielfalt, wie du weißt.

00:34:33: Und das, aber dadurch, dass ich nicht auf Social Media präsent bin, kommen meine Klienten

00:34:38: nur über Empfehlungen. Und das hat sich dann so ergeben. Und genau, also das ist zum einen

00:34:46: und das würde ich auch weiter gerne beibehalten. Letztlich ist aber ein neues Feld hinzugekommen.

00:34:54: Und zwar bin ich ja seit ein paar Jahren an Schulen auch tätig, wo ich dann wirklich für

00:34:59: eine Non-Profit Organisation, eine ganz tolle im Übrigen.

00:35:02: Das würde ich an Stabtale erwähnen. Ich bin schon neugierig.

00:35:06: Ja, sehr gerne. 21 Future.

00:35:08: 21 Future können wir gerne verlinken. Und kenne ich bisher noch nicht, macht aber natürlich

00:35:12: neugierig.

00:35:13: Ja, genau. Da bin ich als Lernreisecoach quasi an Schulen und mache in eine Woche in einer

00:35:21: Schule überwiegend derzeit bei mir 8. Klasse Mittelschule für die Leute, die nicht aus

00:35:27: Bayern kommen. Das ist dann die Hauptschule wahrscheinlich in anderen Bundesländern. Und

00:35:32: das ist einfach auch ein Hinblick auf Berufsorientierung. Da geht es ja dann 8. Klasse schon fast, ja,

00:35:39: da muss man sich ja dann schon bald auch bewerben. Oder zumindest sollte man einen Plan haben,

00:35:43: wohin das geht.

00:35:45: Und was wir machen, ist wirklich, dass wir gucken, was kannst du gut, was macht dir

00:35:54: Spaß, was sehen Anderen dir, was du vielleicht noch gar nicht für dich entdeckt hast. Also

00:35:58: auch diese Abgleicheigenwahrnehmung, Bremdwahrnehmung, Wertearbeit, ganz interessant mit Schulenklassen,

00:36:03: wirklich. Also das ist so mein Highlight und ich glaube auch da ergänzen wir uns sehr gut.

00:36:10: Einen doch, eine Überschneidung, genau.

00:36:12: Also Stärken und Werte, das ist einfach, das liegt mir sehr, sehr am Herzen, weil gerade da in der

00:36:18: Mittelschule ist mir auch aufgefallen, sind ganz viele Kinder, die sich einfach auch aufgegeben haben.

00:36:22: Und das den nochmal zu sagen oder den zu zeigen, hey, Indire steckt so viel, da kommen Emotionen bei

00:36:30: den Hoch. Also sie sind so unglaublich dankbar, das hat mich tatsächlich am meisten überrascht.

00:36:34: Genau, also das machen wir, aber dann geht es auch wirklich so, wie setzt sich mit in ein Ziel,

00:36:39: nach smarten Kriterien, was sind dann so erste Steps in die Richtung und was könnte mich auch

00:36:44: davon abhalten? Stichwort Glaubenssätze, auch sehr spannend, was da passiert. Und genau, also ich bin

00:36:50: in "Trading for the Future" ist da quasi eine Woche lang da an der Schule, in dem Fall bin ich das hin und wieder.

00:36:57: Und da habe ich was, also der Arbeit hilft mir, die systemische Grundhaltung, habe ich ja jetzt schon immer

00:37:05: wieder mal so ein bisschen angeteasert, dass ich eine sehr wohlwollende Grundhaltung habe.

00:37:09: Das heißt, wenn ich in diese Klasse reingehe, dann gehe ich mit sehr viel Vertrauensvorschuss jedem

00:37:16: einzelnen Gegenüber da rein. Und ich möchte auch im Vorfeld gar nicht vom Lehrer wissen,

00:37:21: wir haben den mit ADHS und den und den und den und das ist mein Problem, weil das kriege ich schon raus,

00:37:26: da kann er sich verlassen, das habe ich relativ schnell raus. Aber da hilft mir das und da arbeite ich

00:37:31: auch mit diesen offenen Fragen. Was denkt ihr, wofür ist es gut, dass wir das machen? Was wird

00:37:39: dadurch möglich für euch? Also so, dass das ist zum einen, also da fließt ganz viel Systemik auch

00:37:48: rein. Jetzt ist es natürlich klar, ich kann nicht mit 23 Schülern und Schülerinnen Coaching machen,

00:37:56: sondern aber da an den Stellen, wo ich kann, mache ich es wirklich ein. So und dann ist mir aber bei

00:38:04: der Tätigkeit bewusst geworden. Also ich habe eine ganz interessante Beobachtung für mich gemacht.

00:38:11: Und zwar ist es ja immer so, dass die Fachlehrer, Klassenlehrer oder Fachlehrer dann hinten drin

00:38:16: sitzen, die normalerweise in der Stunde unterrichten würden und diese Dynamik in der Klasse, je nach

00:38:24: dem welcher Lehrer reinkommt, fand ich total spannend. Es war entweder ein "Oh nein, die ist so streng"

00:38:30: und "Oh nee, da haben die mir dann das Leid geklagt" oder ein Lehrer kann rein und sagt "Hey,

00:38:35: Servus, ich habe dein Video auf TikTok gesehen, echt cool." Also ganz anders und das hatte immer

00:38:41: mit dem Auftreten dieser einen Person auch viel zu tun. Da habe ich gesagt, das finde ich spannend.

00:38:46: Und da sind für mich ganz viele Erkenntnisse ausgesprungen, dass ich gesagt habe,

00:38:50: da möchte ich weiter rein und ich habe diese Schwere, also gerade bei denen,

00:38:58: die auch bei den Schülern nicht so gut ankamen, sage ich jetzt mal vorsichtig,

00:39:05: bei denen war auch eine unglaubliche Schwere zu spüren. Die waren sehr belastet und so und da

00:39:10: habe ich irgendwie gedacht, da könnte so ein bisschen systemische Denken,

00:39:16: vielleicht eine ein bisschen Leichtigkeit wieder zurückbringen und weil das lernen die

00:39:25: offensichtlich, das habe ich mir von vielen Pädagogen sagen lassen, auch innerhalb meiner

00:39:29: Ausbildungsgruppe, dass das im Studium gar nicht so ausgiebig behandelt wird. Wie gehe ich denn mit

00:39:36: Herausforderungen, Situationen und Konflikten um? Und das Studium, die Inhalte sind relativ

00:39:40: gleichgeblieben über die letzten Jahrzehnte, aber das Leben hat sich ja verändert. Also das

00:39:45: Schulsystem nicht und das Studium, aber das Leben und jetzt sind ja ein Pier von mir aus meiner

00:39:52: Gruppe, der hat gesagt, es sind im Endeffekt nur nach 20-30 Prozent ist meine Aufgabe quasi,

00:39:59: die Lerninhalte zu vermitteln, alles andere sind Elterngespräche, Hilfeplanungsgespräche,

00:40:05: Jugendamt, keine Ahnung, Kinder in jeder Klasse, das kriege ich ja auch mit, wenn ich in der

00:40:11: Schule bin, gibt es Kinder mit Auffälligkeiten oder und das geht wirklich dahin, dass sich Kinder

00:40:18: ritzen zum Lehrer laufen und sagen, schau mal hier, so und wie gehe ich damit um? Das lernen die

00:40:24: im Studium nicht und all das lernen wir aber in dieser Ausbildung und ich glaube, da nehme ich

00:40:32: ganz, ganz viel mit, was ich an die Lehrer gerne weitergeben möchte und da bin ich tatsächlich

00:40:38: gerade, ja ich weiß schon, weitergeben möchte, das war das, oder? Nee, ich will was sagen,

00:40:46: deswegen habe ich mich gemeldet, ganz viel. Das kam so der Zeigefinger von der Sandra,

00:40:52: das ging. Nein, nein, aber ich erkläre es gleich. Nee, genau, also da habe ich gesagt,

00:40:58: in diesem System glaube ich, da möchte ich gerne einfach tätig werden und es tut sich da gerade

00:41:04: ganz viel, ich darf noch nichts verraten, aber genau, also das heißt zukünftig werde ich auch in

00:41:09: diese Richtung mich weiter breiter aufstellen und auch dort vermehrt anzutreffen sein. Ja,

00:41:17: bin ich absolut wertvoll, ich habe in meiner eigenen systemischen Weiterbildung auch einen

00:41:22: systemischen Kollegen kennengelernt, also einer, der es dann auch wurde, der aus dem Schulkontext

00:41:29: kam, aus dem tatsächlich Gymnasium, ich glaube der ist später zu einer Reformschule bewechselt

00:41:35: und der hat uns halt viel aus der Lehrerinnenwelt erzählt oder aus dem Bildungssystem, was für

00:41:43: uns manchmal sehr schwer und für ihn auch sehr schwer zu vereinbaren war mit der systemischen

00:41:49: Haltung und daher kam auch mein Bedürfnis, mich eben zu melden und da kurz ein Gedanken mit rein

00:41:54: zu bringen und zwar geht ja immer in Schule um Bewertung, es geht ja immer um eine gewisse

00:42:00: Hierarchie, da ist ja auch ein Machtgefälle, vielleicht auch viel Unbewusstes, was in Bewertungsprozessen

00:42:08: mit reinläuft, was vielleicht auch zu Gedanken sich ungerecht behandelt zu fühlen entsteht,

00:42:15: das heißt, da ist ganz viel auf der Beziehungsebene dann ja auch los und wenn du dann beschreibst,

00:42:21: dass das gar nicht wirklich im Schwerpunkt in der Ausbildung von der Kräften ist,

00:42:25: halt auf dieser Beziehungsebene auch agieren zu können, um über einen vielleicht schatz

00:42:32: auch zur Verfügung, sei es jetzt das Systemische oder ein anderes Ansatz, der halt zu Klärung

00:42:40: beitragen könnte oder Beziehung eben auch anders gestalten könnte, dann ist es natürlich

00:42:44: unendlich schwer, weil wie soll dann Bildung oder auch Wissensvermittlung gut möglich werden,

00:42:50: wenn auf diesen ganzen anderen Ebenen so viel los ist und ich denke immer noch an den

00:42:54: Kollegen von damals, für den es glaube ich ein sehr großer Wandel war, sich von einer

00:43:00: Lehrkraft zu einem Systemiker weiter zu entwickeln, weil das so in der DNA drin steckte und da,

00:43:07: also ich finde es respektabel sagt man das so, also von dir, dass du dich in dieses System

00:43:13: dort einfügen möchtest und dort halt wirksam werden willst, also ich mag das anerkennen,

00:43:19: ich weiß gar nicht ob du das zustehlst, aber ich finde es unglaublich toll und denke,

00:43:24: oh war es von der Aufgabe Respekt an, ich weiß nicht ob du es raushörst, was ich gerade sagen

00:43:30: möchte und ob du verstehst was ich meine, ich bin mal gespannt, was sagst du? Also es ist ja immer

00:43:36: ein Angebot meinerseits, also ich kann es ja nur anbieten und es ist ja auch, also manche Sachen

00:43:45: sind vielleicht jetzt auch gar nicht so systemisch, die ich finde aber trotzdem wichtig sind und zwar

00:43:54: doch sie sind systemisch, Authentizität, haben wir es, ja genau, also wenn ich eigentlich ein

00:44:06: relativ leiser Mensch bin, ich gehe aber in die Schule und ich knall meine Tasche auf

00:44:11: Schulpult oder ich hau, damit die Klasse leise wird, ich hau meine Hand auf Schulpult oder wie

00:44:16: auch immer in der Hoffnung, dass ich dadurch die Aufmerksamkeit meiner Schüler und Schülerinnen

00:44:21: bekomme, dann halte ich in dem Moment, das tut mir leid, also ich sag das jetzt mal so plakativ,

00:44:28: dann halte ich in dem Moment meine Schüler eigentlich für doof, weil die merken, dass ob

00:44:34: ich authentisch bin, ob ich das nach außen transportiere, was ich auch nach innen bin,

00:44:42: sagt man das so richtig, ja so, genau und da haben die ganz ganz feine Antennen dafür und

00:44:52: das war auch mein Learning, weil am Anfang dieser Lernreisen hatte ich auch das Gefühl,

00:44:57: ich muss erst, ich muss eine Rolle spielen und diese Lernreisen, die waren jetzt sehr anstrengend

00:45:04: für mich, weil ich permanent so einen inneren Widerstand hatte und gesagt habe ich muss jetzt

00:45:08: aber streng sein und das kann ich so nicht durchgehen lassen, innerlich habe ich aber

00:45:11: immer gedacht, aber eigentlich ist das doch gar nicht so schlimm, so, also es war,

00:45:15: das war für mich auch anstrengend und es war für die anderen auch anstrengend und dann habe

00:45:19: ich irgendwann begriffen, nee, das was ich da mache ist, ich spiele eine Rolle, aber da stehe ich

00:45:26: ja gar nicht hinter und dann habe ich angefangen, ja einfach mal ich zu sein und habe meinen Auftraggeber

00:45:35: gesagt, was auf, ich habe das was verstanden, was ich vermitteln will, das wie, da brauche ich Freiheit,

00:45:41: dass ich das auf meine Art und Weise mache und gesagt ja klar und seitdem es ist wie so ein Knoten

00:45:49: der geplatzt ist, läuft es richtig gut, es macht Spaß, es macht den Schülern Spaß, es macht mir Spaß,

00:45:55: ich erinnere mich an eine Situation, die hat mich so gerührt, da war, als wir mit den Stärken

00:46:01: gearbeitet haben, als es darum ging, welche Stärken die Schülerinnen und Schüler denn haben,

00:46:06: sagte ein Mädchen zu mir, die ist mir vorher schon aufgefallen, weil sie sehr ruhig war,

00:46:10: sage, flüstert sie mir sonst, ich habe keine Stärken, Frau Venus und dann habe ich sie angeschaut,

00:46:17: gesagt, nee, das kann ich so nicht stehen lassen, es tut mir leid, komm mal bitte mit auf die Flur

00:46:21: und dann haben wir eine kleine Coachingintervention, also eine Mini Kleine, ich hatte meine Stärkenkarten

00:46:26: dabei und als sie dann ihren Stapel gesehen hat an Stärken, sie hat quasi immer sortiert, was

00:46:34: trifft auf sie zu und was eben nicht und dann hat sie ihren Stapel gesehen und ich sage, schau dir das

00:46:39: mal an, was macht das denn jetzt mit dir das mal zu sehen und dieses Strahlen, diese, diese,

00:46:44: diese Emotionen, das war, also es hat mich so berührt und dieses Mädchen war nachher diejenige,

00:46:50: die mir vor der ganzen Klasse Pralinen überreicht hat, die zwei Klassenkameraden in der Pause

00:46:58: mit einem E-Roller schnell beim Edeka geholt haben, zusammen mit einem Straußrosen, aber fand

00:47:05: ich einfach schön, dass dieses Mädchen sich vor, getraut hat, wirklich vor die Klasse zu treten und

00:47:09: eine kurze Ansprache zu halten und mir diese Pralinen und diesen Straußrosen zu übergeben,

00:47:13: das war alleine diese Entwicklung zu sehen und das, das macht für mich diese Arbeit so,

00:47:20: so wertvoll und ich glaube einiges, was wir in dieser Lernreise mit den Schülern machen,

00:47:25: kann man eben auch mit Lehrern machen und die werden auch viel davon für sich mit nach Hause

00:47:32: nehmen, denke ich. Ja, das ist ja nochmal auch eine ganz andere Perspektive oder nochmal eine

00:47:37: ganz andere Zielgruppe, weil die ja noch mehr eingebettet sind in dieses Hierarchiesystem. Ich

00:47:42: fand ganz schön gerade dieses Beispiel der Mini-Intervention und da sehen wir wieder, es braucht

00:47:48: manchmal gar nicht so viel, um vielleicht auch einen Veränderungsimpuls bei jemandem auszulösen.

00:47:53: Ich meine, das was du angeboten hast, ist zu einerseits ja ein Perspektivwechsel,

00:47:57: dann hast du die Selbstreflektion angeregt, du hast ihr nicht gesagt, welche Stärken sie hat,

00:48:02: sondern sie hat sich selber ausgesucht und dann gab es auch noch eine Externalisierung im Sinne

00:48:07: von, ich zeige dir auf bunten Bildern quasi mit den Karten, was alles in dir steckt, also neagiert

00:48:13: ja gar nicht und das halt in wahrscheinlich relativ kurzer Zeit und ich glaube davon kann man schon

00:48:18: einiges auch im Schulkontext einbetten, wenn man über das Wissen einerseits verfügt, wenn man

00:48:24: vielleicht auch diese Haltung in sich trägt und da wäre ich manchmal ein bisschen am Zweifeln,

00:48:29: ob das bei allen möglich wäre, diesen Haltungs- und damit auch Richtungswechsel vorzunehmen

00:48:33: und wenn das System vielleicht den Raum dafür bietet, dass das überhaupt möglich werden kann,

00:48:39: weil so wie du das beschreibst, das ist eine absolut wertvolle Arbeit, aber die existiert ja,

00:48:45: du sagst es von der Non-profit-Organisation auch aufgesetzt, die existiert ja parallel zum

00:48:50: Schulleben und die Frage, die ich mir automatisch stelle an diesem Punkt, wie kann das integriert

00:48:57: werden in dem Schulalltag, so als selbstverständlich? Was meinst du?

00:49:02: Also ich bin ja ein Fan der kleinen Schritte, also natürlich kann ich nicht das große Ganze

00:49:07: ändern, aber wenn ich nur ein paar Pädagoginnen oder Pädagogen damit mit meiner Arbeit erreichen

00:49:15: kann und die das wiederum vielleicht weiter tragen, dann ist ja schon viel, also ich will

00:49:22: jetzt hier nicht die, ich will mir nicht anmaßen als Reformiker, wie sagt man das,

00:49:28: Reformatoren, ne Reformikerin? Ich weiß nicht, ich war schon die Abgeleite von Systemikerin,

00:49:33: jetzt kurz bei Reformatorikerin gelandet, ich glaube, dass Reformer bin, vielleicht einfach.

00:49:38: Wie wäre Reformerin? Also das würde ich mir nicht anmaßen, aber ich sehe, ich spüre einfach

00:49:44: diese Schwere und ich möchte einfach da ein Stück weit dazu beitragen, dass das vielleicht auch

00:49:52: ein bisschen durch ein Perspektivwechsel leichter werden kann und es ist auch mir, es ist nicht

00:49:59: meine Intention hier Lehrer-Bashing zu machen, absolut gar nicht, es gibt so viele wundervolle

00:50:04: Lehrer und Lehrerinnen, die eine hervorragende Arbeit machen und die jeden Tag aufs Neue versuchen,

00:50:09: den Ort Schule als einen besseren Lernort zu gestalten quasi, also da gibt es ja ganz,

00:50:14: ganz viele tolle, ja tolle Schulen, tolle Pädagoginnen, Pädagogen, aber mir geht es wirklich im Kleinen,

00:50:23: wenn jemand darunter leidet und sagt, hey ich komme, ich habe da so jemand mit dem komme ich

00:50:27: nicht klar in der Klasse, dann vielleicht auch einfach mal gucken, woran liegt es denn? Ich kann

00:50:32: natürlich die andere Person nicht ändern, wenn sie nicht anwesend ist, also ich rede, aber es liegt

00:50:36: ja oft an uns und dann einfach mal gucken und gerade wenn du sagst, das Bewertungssystem

00:50:43: ganz gefährlich ist, ist, wenn ich einen Schüler oder eine Schülerin habe, die mich echt so richtig

00:50:50: nervt, dann passiert das in diesem Bewertungssystem möglicherweise unbewusst, aber es fließt

00:50:56: wahrscheinlich ein Stück weit doch irgendwie in die Bewertung ein, ich möchte dann niemanden

00:51:00: zu nahe treten, aber das ist glaube ich einfach auch menschlich ein Stück weit, dann aber zu gucken,

00:51:05: okay was kann ich tun, dass diese Person, ja also mich prime quasi, was kann ich tun, damit ich

00:51:13: die nicht mehr als so negativ sehe und da gibt es einfach Möglichkeiten, du schreibst einfach

00:51:18: Lixian Zettel auf dem Pult und du schreibst jeden Tag mindestens eine Sache auf, die gut getan hat,

00:51:26: diese Person sage ich jetzt mal, also am ersten Tag eine, immer mit einem Beispiel, also eine gute

00:51:34: Sache, dann am zweiten Tag zwei gute Sachen, am dritten Tag drei, so und die dürfen sich nicht

00:51:39: wiederholen und dann am Ende der Woche holst du diese Person zu dir und sagst schau mal, das habe

00:51:45: ich, also wirklich auf der Beziehungsebene einzahlen und gleichzeitig dein Gehirn prime,

00:51:53: sodass ich das quasi, dass du von diesem negativen Weg kommst und dieser Person

00:52:02: anders nochmal begegnen kannst und das sind so wertvolle Sachen, die das sind vielleicht auch

00:52:08: so kleine Tipps und Tricks, die man anwenden kann, um ja wieder in so ein bisschen besseres

00:52:16: Fahrer oder leichteres Fahrer was dazu kommen, ich kann mich da nicht so gut ausdrücken, aber

00:52:19: ich glaube, ihr wisst doch, ich finde schon, also gerade auch das, was du gesagt hast,

00:52:24: weht ja dazu ein, über das eigene Verhalten auch nochmal nachzudenken und über auch die eigene

00:52:30: Denkweise und ich glaube auch, dass es gerade vielleicht der Anfang, weil das ist immer etwas,

00:52:37: wo wir ansetzen können, auch in Richtung Veränderung, weil wir können ganz leicht sagen,

00:52:40: das System ist schuld, das Bildungssystem ist schlecht, Schule ist schlecht oder was auch immer,

00:52:45: dann wären wir in diesem Bewertungsraum, aber der führt nicht, also diese Bewertung dieser

00:52:51: Kontexte und Systeme führt ja nicht unbedingt zur Veränderung und daher wäre ja auch dann

00:52:56: die Frage, aber welchen Teil kann ich verändern und es ist halt meine Herangehensweise und meine

00:53:01: Art des Umgangs und vielleicht auch meine Haltung und schon fühlen wir uns ja vielleicht auch wieder

00:53:07: selbst ermächtigt oder vielleicht auch in der Verantwortung und sehen, dass wir etwas tun

00:53:12: können im Kleinen jeden Tag und kommen dann vielleicht auch zu dem, wo wir hin wollen, was

00:53:18: halt in diesen Kontexten, den wir uns befinden, dann auch möglich werden kann, wahrscheinlich

00:53:22: gibt es immer noch Grenzen, aber besser dieses im Kleinen halt umsetzen als gar nicht zu tun,

00:53:28: dass ich bei deinen Ausführungen eben ganz schön fand, dass du gesagt hast, du möchtest gar nicht

00:53:33: in diese Lehrkräfte bashing gehen, weil es ja auch wieder einen Kund ist, der den dir im

00:53:39: systemischen Jahr vermeiden, wir versuchen ja wenig Bewertung auszusprechen, sondern höchstens mal

00:53:45: ein, oh das ist interessant von uns zu geben, um dann halt zu gucken, was ist da gerade los,

00:53:51: also wie kann ich das einordnen, was ich beobachte in diesem Kontext wieder um die Steife zu deiner

00:53:57: guten Absicht, der herangehensweise der guten Absicht, die zu erkunden, da nochmal zurückzukommen,

00:54:04: was könnte die gute Absicht auch der Lehrkraft sein in einem solchen Moment, die halt eingebettet

00:54:10: in diesem System agiert und schon könnten wir vielleicht auch mit einem etwas wohlwollenderem

00:54:14: Blick auf die beteiligten Personen halt blicken. Absolut, ja, absolut, ja, ich sehe gerade so ein

00:54:22: bisschen den Blick auf die Uhr, ich versuche trotzdem ein paar Fragen noch an dich zu richten und

00:54:28: ich hoffe, wir überziehen mich als sehr unsere geplante Stunde. Vielen Dank erstmal an dieser

00:54:33: Stelle für den Einblick in deine aktuelle Tätigkeit oder vielleicht auch in das, was auch nur werden

00:54:38: könnte und die Frage möchte ich dir gerne stellen, was meinst du, wenn du einfach die,

00:54:43: den Kadernder fünf Jahre weiter vorblättern, was ist dann aus Annette dieses Timikerin,

00:54:51: was ist aus Annette dieses Timikerin geworden? Die Frage war nicht geplant, die kann jetzt

00:54:58: überraschen. Das ist so eine typische Bewerberfrage, Bewerbungsfrage, wo sehen Sie sich? Das schlägt

00:55:05: wahrscheinlich so ein bisschen, aber die Absicht ist natürlich auch gut, also glaub mir. Absolut,

00:55:10: absolut, ja, also es ist ja immer noch so ein bisschen, ich muss ja immer, also das eine ist,

00:55:18: was ich machen möchte. Das andere ist, was ich leisten kann, weil ich bin ja auch in Bestandteil

00:55:25: eines Familien, das ist die Hits. Ja, das ist tatsächlich, ich habe mir diesen Schulkontext,

00:55:31: also das ist, da hat mich mein Herz so hingetrieben oder nicht getrieben, klingt so negativ,

00:55:37: aber hingeführt und gleichzeitig ist es meine große Herausforderung, weil ich von zu Hause nicht

00:55:43: fünf Tage die Woche weg sein kann. Also das ist tatsächlich auch meine Herausforderung bei

00:55:48: den Lehrreise gewesen. Von dem her schränkt mich das auch so ein bisschen ein, aber mein Wunsch ist,

00:55:56: ja, da so Seminare vielleicht zu geben oder aber Coachings schon auch immer vor Ort zu sein,

00:56:08: remote, mein vor Ort, also da so ein bisschen mehr rein, gleichzeitig aber auch gerne meine

00:56:15: anderen Klienten behalten. Also ich mag immer gerne so ein bisschen diese Abwechslung, die Vielfalt und

00:56:20: deswegen, deswegen ja auch nicht meine starke Positionierung in dem Sinne, weil ich das genieße

00:56:26: so von allem so ein bisschen was. Sehr ganz spannend, also tatsächlich ganz viel von dem, was jetzt

00:56:35: schon da ist, das noch weiter verstärken, so würde ich das übersetzen, richtig? Ja und gleichzeitig

00:56:42: habe ich schon wieder die nächste Weiterbildung im Kopf, die ich vielleicht gerne mal machen würde.

00:56:48: Ja, ich würde schon noch mal gerne in diese systemische Therapie, also das reizt mich schon sehr.

00:56:54: Schon wieder eine Gemeinsamheit. Ja, Sanda, schade, dass du in Hamburg wohnst und ich bei München,

00:57:02: das ist ja schon, könnte man zusammen machen. Das reizt mich schon sehr, aber es ist natürlich,

00:57:09: also jetzt mache ich erstmal meine eine Ausbildung zu Ende, wende das so ein bisschen an, also

00:57:13: komm da ein bisschen rein und dann schauen wir mal weiter, wie das dann in fünf Jahren ausschaut,

00:57:18: weiß ich nicht. Ja, finde ich total berechtigte Antwort, vor allem diese fünf Jahresfrage ist

00:57:26: natürlich auch unendlich provozierend, ich könnte da genauso wenig darauf antworten, wie

00:57:29: du, manchmal hat man so eine Richtung, in die man gehen könnte und das finde ich ist schon sehr

00:57:33: viel wert. Zumindest wünsche ich dir die Freude bei der systemischen Therapie, Weiterbildung, wenn es

00:57:38: dann losgeht, bei mir musst du es noch ein bisschen warten. Vielleicht auch noch eine Frage in Richtung

00:57:43: ja auch einer anderen Entwicklung, und zwar, wir haben am Anfang über uns Mikrofondausstattung

00:57:49: und Technik affinitiert gesprochen. Ich mag auch in diesem Podcast immer ganz gerne noch mal so

00:57:55: aufgreifen, wie steht es dann eigentlich um ja die Digitalisierung unserer Arbeitswelten,

00:58:02: vielleicht auch jetzt die Pro- und durchkünstliche Intelligenz, durchaus die Anführungszeichen

00:58:07: daraus, also was meinst du, was macht das mit deiner Arbeit, also um es jetzt ein bisschen

00:58:14: konkreter zu machen, nicht mit der großen, ganzen Systemikerwelt, sondern eben konkret mit deiner,

00:58:20: also was beschäftigt dich da gerade oder was mag da gerade so los sein, wie wird sich das weiter

00:58:25: entwickeln, wie siehst du das so? Also ich nutze, ich glaube das heißt "Litcher", das französische

00:58:32: Mistral, ChatGPT, so was ähnliches halt, das europäische, du weißt was ich meine. Das nutze ich

00:58:38: so um Inspiration zu bekommen, also für, weiß ich nicht, was kann ich mit einer Schulklasse

00:58:45: machen zu dem und dem Thema oder vielleicht ein Workshop wie ja ein Konzept, schreibe mir doch mal

00:58:51: ein Konzept dazu, das ist aber immer nur eine Inspiration, weil ich finde, da fehlt die, da

00:58:59: muss immer sowas lieb von der persönlichen Note, so diese Konzepte und auch die Methoden, das heißt

00:59:05: ich nehme es gerne als Anregung, als Inspiration, Angst, dass mich das Set oder das Coaching dadurch

00:59:14: ersetzt wird, habe ich eigentlich nicht, weil ich der Verzeugung bin oder dass ich sagen wir so,

00:59:21: ich bin eher skeptisch, dass das die KI leisten kann, ich lasse, also ich meine, wenn es dann anders

00:59:26: kommt, dann ist es so, aber für jetzt in diesem Moment sehe ich das nicht, deswegen habe ich da

00:59:32: auch keine, keine Angst, es hilft mir im Moment, es ist eine gewisse Zeit der Spanis, ich nehme das

00:59:40: wirklich um, ja für mich Anregung zu sammeln, aber ist jetzt nicht mit einer Angst verbunden.

00:59:46: Wie siehst du das denn? Ja, ich bin da auch recht unaufgeregt, also ich spring ja gerne auf

00:59:52: Innovationen auf und probiere alles aus, also meine Liste oder auch die kleine App, die ich irgendwann

00:59:58: mal gebastet hatte mit Link und Lesetipps im Bereich KI, die wenn ich so sagen darf, beeindruckt

01:00:04: mich tatsächlich selber, also ich habe im letzten Jahr alles Mögliche getestet und dachte irgendwann

01:00:08: so jetzt ist es auch mal gut und stelle jetzt so fest, dass ich viele Dinge einfach schon in

01:00:13: meinen Alltag integriert habe oder immer, wenn ich gerade an einem Problem sitze oder an einer

01:00:20: Herausforderung oder kreativ werden sollte, dann habe ich immer die Option künstliche

01:00:24: Intelligenz und das bringt mir tatsächlich sehr viel Spaß, das sorgt doch für Erleichterung und

01:00:30: gerade bin ich ein bisschen am Rumprobieren, wie man so einen Custom GPT so füllen kann mit Material,

01:00:37: dass er mich als systemische Coaching ersetzt. Das ist quasi ein Experiment, weil ich es einfach

01:00:44: spannend finde. Ich sehe im Moment noch gar keine Notwendigkeit der Anwendung und würde es auch

01:00:48: gar nicht unbedingt anbieten wollen, sondern es ist eher mein Experimentierfeld, was auch ganz

01:00:53: gut so zu meiner Veränderungsbegleitungswelt passt, weil mein Leitmotto ist halt Lust machen auf und

01:00:59: Angst nehmen vor, vor allem digitalen Veränderungen und da möchte ich gerne mit Beispiel vorangehen,

01:01:04: halt das auszuprobieren, um danach aber für mich zu entscheiden, was ist für mich für meine Arbeit

01:01:09: hilfreich und nützlich und was brauchen vor allem meine Klientinnen oder auch die Gruppen,

01:01:13: mit denen ich arbeite. Und ich sehe, also ich fühle keine Bedrohung, aber ich bin auch kein

01:01:18: großer Angstkandidat ehrlich gesagt, sondern denke immer, ja wird schon gut gehen. Also Zuversicht

01:01:23: ist da immer dabei und ich glaube auch fest daran, dass wir über reichliche Ressourcen in uns verfügen,

01:01:30: dass wir uns auch an die Veränderungen im Außen anpassen können. Also die Resilienz ist gar

01:01:35: nicht schon da oder auch die digitale Resilienz an der Stelle. Und ich bin einfach gespannt,

01:01:39: wie sich das weiterentwickeln hört. Ja, bei mir, ich arbeite ja sehr, sehr gerne mit Humor und so ein

01:01:45: bisschen so einer Kleinprise Provokation manchmal, also nicht zu vergleichen mit dem Provokanten Ansatz.

01:01:52: Provokativen Ansatz, nicht zu vergleichen damit, aber so ein Mühe ab und zu, wenn's denn passt,

01:02:02: wenn's erlaubt. Aber diese Humor und so, der bringt für mich Leichtigkeit, der verändert die

01:02:07: Atmosphäre, das sehe ich bis dato nicht, dass die KI das so ersetzen könnte. Also von dem her.

01:02:19: Ich bin ganz bei dir, ich habe eigentlich da keine Angst. Ich probiere auch gerne aus, weniger

01:02:23: jetzt so KI wie du, sondern eher so neue Tools oder so. Bin ich auch immer dabei, aber keine

01:02:32: Berührungsangst und auch keine Existenzängste deswegen. Ja, ja spannend. Ich habe noch eine ganz

01:02:39: kleine große Frage zum Abschluss. Achtung, das Finale kommt und zwar, was würde sich deiner Meinung

01:02:46: nach verändern, wenn alle Menschen systemisch agieren würden, alle? Bitte antworten Sie

01:02:54: jetzt kurz und knapp drei Sätzen, wenn das war ein Scherz. Also ich glaube, wenn wir alle nach

01:03:03: den systemischen Grundhaltungen leben würden, dann wäre die Welt eine andere. Ich möchte es nicht

01:03:08: werden als besser oder schlechter, aber es wäre eine viel wohlwollendere und ich glaube eine,

01:03:17: eine Welt, in der ich sehr gerne liebe. Beantwortet das die Frage. Ist es dem großen Finale

01:03:27: würdig? Ich weiß es nicht. Doch, doch, doch, nein, wir nehmen das so an, wie es ist. Genau,

01:03:32: wie? Ich habe jetzt im Plurales Majestatis gerade gesprochen und denke an alle Zuhörerinnen. Nein,

01:03:37: herzlich gerne. Vor allem schließt das so wunderbar ja auch an deine Worte vorhin an. Du hast

01:03:42: da ja schon das Wohl wollen, was dir so wichtig ist und was du glaube ich auch gut zum Ausbringen

01:03:46: kannst. Hast du da ja schon hervorgehoben. Deswegen finde ich, es ist ein sehr gelungenes

01:03:49: Finale. Herzlichen Dank, liebe Annette. Danke dafür und vor allem auch danke für deinen

01:03:55: Besuch und deine Offenheit und dass wir ein bisschen hinter die Kulissen deine Arbeit blicken

01:03:59: Content. Wenn man mit dir in den Kontakt treten möchte, dann kann man in unsere Show Notes gucken.

01:04:05: Wir werden da alles hinterlegen, was wir über dich finden können und ich freue mich, dass wir

01:04:10: uns an anderen Stellen im Netzwerk natürlich wieder begegnen werden. Hast du noch eine Abschluss

01:04:15: Kommentierung oder zur Not auch eine Abschlussfrage an mich? Dann wäre das hier die Gelegenheit,

01:04:22: um noch Worte zum Ende zu finden. Nein, ich möchte mich einfach nur bei dir bedanken,

01:04:29: weil es war ein sehr, sehr angenehmes Gespräch für mich, wie ich ja eingangs gesagt habe,

01:04:34: war es für mich eine Premiere und ich war sehr aufgeregt, wie du mitbekommen hast im Vorfeld

01:04:40: und du hast mir das sehr, sehr angenehm gemacht und ich habe es tatsächlich sehr genossen,

01:04:45: mit dir darüber zu sprechen. Also vielen, vielen Dank von meiner Seite. Danke dir und sehr gerne.

01:04:52: Ich liebe diese Art der Gesprächsführung hier im virtuellen Raum und ich freue mich immer,

01:04:56: wenn wir Menschen dort erreichen können, wenn wir vielleicht ein bisschen mehr den systemischen

01:05:01: Gedanken noch nach außen tragen können, vielleicht jedes Mal auch ein bisschen andere Worte finden.

01:05:05: Teilweise hört ihr als unsere zuhörende im Podcast vielleicht auch die ein oder andere

01:05:12: Methode raus, ihr hört vielleicht auch heraus, dass es gar nicht immer das große Ganze sein muss,

01:05:17: sondern eher das eben im Kleinen, was nützlich und hilfreich ist. Somit freuen wir uns über

01:05:22: eure Kommentare, Rückmeldung zum Podcast, um ein bisschen auch zu erfahren, noch das Sinn,

01:05:28: was wir hier tun, gefällt euch das, sollen wir etwas verändern und wenn es euch gefallen hat,

01:05:34: also gerade auch jetzt die Folge mit Annette, dann teilt es gerne auch in euren Netzwerk

01:05:39: und erzählt Menschen von diesem Podcast. Vielen Dank lieber Annette. Ja bitte,

01:05:44: möchtest du noch etwas sagen? Seit wohlwollend. Nachdem das so sich durchgezogen hat bei mir. Nein,

01:05:55: war ein Scherz. Das war ein hervorragend, genau. Also schaut, dass ihr Worte findet beziehungsweise

01:06:01: denkt gerne an uns, hört wieder rein. Wir haben vorher ja schon eine Folge mit Julia Arff über

01:06:08: das Systemische Coaching, vor allem aber auch über die Haltung gehabt, die Folge mit Lena hatte ich

01:06:13: bereits empfohlen. Da ging es vor allem auch als Prozessbegleitung, also Systemische Begleitung,

01:06:18: als Prozess zu sehen und dass wir eben nicht die Experten und Experten in den Fürlesungen sind. Und

01:06:25: jetzt diese Folge mit Annette, vor allem auch mit einem kleinen Kinder-Decoulissen von Schule,

01:06:31: fand ich auch sehr spannend und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Gespräche. Herzlichen

01:06:36: Dank lieber Annette, an alle unsere Zuhörenden. Danke, dass ihr reingeschaltet habt und dann

01:06:41: hoffentlich bis bald. Macht's gut, liebe Große nach München und wir sehen uns. Tschüss. Danke, ciao.

01:06:48: Ciao. Ciao.

01:06:49: [Musik]

01:06:58: [Musik]

01:07:00: [Musik]

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